Pferde füttern: Grundbedürfnisse erklärt
Zwischen Heu, Gras, Kraft- und Mineralfutter, Müsli und vielem mehr kann man schon schnell einmal den Überblick verlieren. Geht es Ihnen auch so? Dann ist unser kleiner Ratgeber rund ums Thema Pferde Füttern genau für Sie gemacht. Wir stellen Ihnen die unterschiedlichen Sorten vor und erklären, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten. Informieren Sie sich jetzt!
Inhaltsverzeichnis
Vorbild Wildpferde: Was steht auf dem Speiseplan?
Schauen wir uns als Ausgangspunkt eine Herde Wildpferde an: Sie zieht den ganzen Tag über das Land und grast vor sich hin. Dabei wissen die Tiere, welche Pflanzen gut für sie sind und welche giftig. Letztere rühren sie nicht an. Aus diesem Urinstinkt heraus decken die Vierbeiner automatisch ihren Mineral- und Vitaminbedarf.
Dieses Verhalten lässt sich allerdings nicht 1:1 auf unsere domestizierten Pferde übertragen. Denn wöllten Sie, dass sich Ihr Tier rein vom Weidegras ernährt, müsste die Koppel unzählige Quadratmeter groß sein. Nur auf diese Weise würde sie die Artenvielfalt bieten, die den Grundbedarf ausreichend deckt. Und nur dann könnten sich unsere Vierbeiner auch wirklich auswählen, was sie gerade brauchen, um gesund zu bleiben.
Solche endlosen Koppeln sind für Sie ein Traum, aber keine Realität? Dann gehören Sie zur absoluten Mehrheit. Um dennoch den Vitamin- und Mineralhaushalt zu decken, müssen Sie wissen, wie Sie Ihre Pferde füttern – und zwar angepasst an die individuellen Bedürfnisse. Schließlich haben junge Arbeitstiere einen ganz anderen Verbrauch als Senioren, Kaltblüter oder Shetland-Ponys.
Pferde füttern im Wandel der Zeit
Was einem Pferd füttern? Früher war die Antwort: Gras, Heu und Hafer. Dadurch konnte der Grundbedarf erst einmal ganz gut gedeckt werden, zumindest wenn die Tiere gesund waren. Das Getreide ist besonders eiweißreich und eignet sich so als Unterstützung für schwere Arbeiten auf dem Feld oder an der Kutsche.
Inzwischen halten die meisten ihre Pferde allerdings nicht aus praktischen Gründen. Heute reiten wir, springen über Hindernisse, gymnastizieren am Boden und auf dem Rücken. Entsprechend haben sich nicht nur die Bedürfnisse geändert. Auch die Forschung und die Veterinärmedizin geben neue Aufschlüsse.
Unterdessen wissen wir also viel mehr als noch vor einigen Jahren, wie wir unsere Pferde füttern sollten. Blutbilder, ausgiebige Studien und die Entwicklung immer ausgefeilterer Nahrungsmittel sorgen für einen abwechslungsreichen und anpassungsfähigen Speiseplan. Allerdings entsteht für Sie als Besitzer daraus auch eine neue Herausforderung: den Überblick zu behalten. Deshalb stehen wir Ihnen beratend zur Seite.
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Das ABC des Pferdefutters
Möhren, Gras und Heu: Reicht das schon aus, um ein Pferd zu füttern? Jein. Denn das abhängig von der Auslastung, dem Alter, der Rasse, der geografischen Lage Ihres Stalls, dem Auslauf und vieler weiterer Faktoren. Damit Sie Ihr Tier in allen Lebenslagen umfassend unterstützen können, geben wir Ihnen eine Übersicht der wichtigsten Nahrungsmittel und erklären, was sie auszeichnet.
Pferde füttern mit Weidegras
Die Basis der artgerechten Fütterung ist die Pferdeweide. Hier wachsen im Idealfall schon zahlreiche Pflanzen und Kräuter, die reich an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen sind. Sollten diese nicht natürlich vorkommen, können Sie auch zu zusätzlichem Saatgut greifen. Diese gibt es als verschiedene Mischungen, die speziell auf unsere behuften Vierbeiner abgestimmt sind.
Bevor Sie das allerdings tun, sollten Sie einmal kritisch über die Koppel laufen und prüfen, ob dort gegebenenfalls giftige Pflanzen wachsen. In der Regel meiden die Tiere diese zwar instinktiv, aber gerade bei Grasarmut kann es schnell einmal passieren, dass etwas im Magen landet, das da nicht hingehört. Gehen Sie also lieber auf Nummer sicher.
Praktisch: Wenn Sie Weidegras als Basis nutzen, um Ihr Pferd zu füttern, können Sie die Koppel auch einer Gras- und Bodenanalyse unterziehen. So finden Sie mehr über den Nährstoffgehalt heraus und wissen auch, woran es mangeln könnte. Gerade im Winter stellen Sie möglicherweise einen sehr hohen Fruktangehalt fest. Dieser belastet den Stoffwechsel und kann Erkrankungen wie Durchfall, Hufrehe und auch Cushing begünstigen. Um dem vorzubeugen, greifen Sie am besten zu zusätzlichen Nahrungsmitteln.
Raufutter: Basis der gesunden Ernährung
Neben frischem Gras gehört Raufutter auf jeden Speiseplan. Unter dem Begriff zusammengefasst, verstehen wir Heu, Stroh, Heu- sowie Silage. Dank der faserigen Konsistenz müssen die Pferde lange und ausgiebig kauen. Das regt zum einen den Speichelfluss an, zum anderen gewinnen sie aus dieser Nahrung wertvolle Ballaststoffe.
Normalerweise könnten Sie ausschließlich mit Weidegras und Heu bzw. Stroh Ihr Pferd füttern. Zumindest, wenn Ihr Tier gesund ist und Sie auf die entsprechende Qualität der Produkte achten. Die meiste Kontrolle haben Sie in der Regel, wenn Sie die Halme selbst schlagen. Denn in diesem Fall wissen Sie genau, welche Pflanzen enthalten sind.
Selbstverständlich ist das nicht immer möglich. Kaufen Sie Raufutter zu, können Sie dieses speziellen Analysen unterziehen, welche die Zusammensetzung und den Mineralstoffgehalt ermitteln. Zusätzlich sollten Sie Ihr Tier genau beobachten: Zeigt es Mangelerscheinungen, gilt es, besser früher als später zu handeln. Denn mit speziellen Nahrungsergänzungsmitteln können Sie diesen schnell entgegenwirken – dazu jetzt mehr.
Mineralfutter, um den Tagesbedarf zu decken
Egal, wie gut Sie Ihre Weide und Raufutter anreichern, es ist relativ unwahrscheinlich, dass Sie allein damit den Tagesbedarf an Nährstoffen decken können. Denn in freier Wildbahn bewegen sich Pferde in kürzester Zeit mehrere dutzend Kilometer. Währenddessen begegnen sie ganz unterschiedlichen Moosen, Kräutern und Flechten. Sie alle richten sich an verschiedene Bedürfnisse und unterstützen zahlreiche Körperfunktionen.
Da Ihre Koppel wahrscheinlich nicht so viel Raum bietet und auch das Heu selten so vielseitig ist, wurden auf Basis veterinärmedizinischer Untersuchungen diverse Mineralfutter entwickelt. Diese sind mit allerhand Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen angereichert. Je nachdem, was Sie Ihrem Pferd füttern möchten, können Sie hier zwischen unterschiedlichen Gewichtungen wählen.
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Wichtig ist bei der Gabe dieser Ergänzungsmittel, dass Sie sie auf die Bedürfnisse Ihres Tieres anpassen. Nicht selten kann auch ein Überschuss eines bestimmten Minerals zu Problemen führen. Achten Sie darum darauf, was Sie Ihrem Pferd füttern und welche Mangelerscheinungen Sie ausgleichen wollen. In unserem Magazin erhalten Sie Anhaltspunkte für verschiedene Symptomatiken. Lesen Sie zum Beispiel hier weiter:
- Von Arthrose bis Zeckenbiss – diese Pferdekrankheiten müssen Sie kennen
- Pferde entgiften: Wann und warum es notwendig wird
- Kolik beim Pferd: Wie aus Bauchschmerzen Lebensgefahr werden kann
- Das Beste für die Kleinsten: Ein Ratgeber zum Fohlenfutter
- Trächtigkeit beim Pferd – die Stute richtig versorgen
- Immunsystem stärken beim Pferd: Wann, wie, wo, weshalb?
Kraftfutter bei besonderen Belastungen
Es ist eine umstrittene Frage: Sollte man Hafer, Müslis und Co. an Pferde füttern? Die Antwort ist absolut situationsabhängig und lässt sich nicht pauschalisieren. Vor allem, wenn Sie für ein Turnier trainieren oder eine Stute tragend ist, weisen diese Tiere einen deutlich erhöhten Energiebedarf auf. Diesen können Sie mit einem – sorgfältig eingesetzten – Kraftfutter gut deckeln. Gleiches gilt übrigens für Fohlen im Wachstum.
Allerdings birgt dieses Nahrungsmittel auch einige Gefahren. Denn, wenn Sie Ihrem Pferd zu viel füttern, kann Übergewicht schnell die Konsequenz sein. Zudem belastet es möglicherweise die Verdauung zu stark und Krankheiten wie Koliken folgen. Besser ist es also, wenn Sie die Zufuhr langsam steigern und über den Tag verteilen. Sind Sie sich bei der Gabe unsicher, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Veterinär oder Heilpraktiker.
Pferde füttern mit Ölen, Cobs und Co.
Neben den klassischen Futtermitteln finden Sie auf dem Markt noch zahlreiche weitere Nahrungsergänzungen. Sie alle haben ihre Daseinsberechtigung und werden zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt. Verschiedene Kräutersäfte eignen sich beispielsweise besonders, wenn Sie ein altes Pferd füttern, welches unter Zahnproblemen leidet. Gleiches gilt auch für Heucobs.
Leinöl hingegen enthält besonders viele Omega-3-Fettsäuren. Unter Mash verstehen wir einen Brei, der aus Leinsamen und anderen Kleien besteht. Ihn können Sie Pferden füttern, die außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt sind, etwa einem Umzug oder Turnierwochenende. Diese und viele weitere Nahrungsmittel finden Sie auch bei uns im Equidocs Online-Shop – schauen Sie sich doch einmal um!
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Gutes Pferdefutter erkennen
Der Markt für Pferdefutter wächst stetig. Da ist es leider auch kein Wunder, dass Sie auch immer wieder minderwertigen Nahrungsmitteln begegnen. Umso wichtiger ist es, wachsam beim Kauf vorzugehen. Denn im schlimmsten Fall können nicht nur Mangel- oder Überschusserscheinungen auftreten, sondern ernsthafte Krankheiten und Vergiftungen die Folge sein.
Qualitätskontrolle beim Pferde-Füttern
Wie bewerten Sie die Futterqualität? Der erste Anhaltspunkt sind die Ingredienzen. Künstliche Farbstoffe und Co. haben hier nichts zu suchen, denn sie erfüllen im Körper keinen Zweck. Stattdessen sollten Sie hier natürliche Zutaten finden – getrocknete Kräuter zum Beispiel. Außerdem empfehlen wir, einen Blick auf die Herstellungsverfahren zu werfen, falls der Produzent Aufschluss darüber gibt. Zu viel Wärmezufuhr schädigt nämlich meist den Mineralstoffgehalt. Pellets und Säfte werden darum besser kaltgepresst.
Ob Sie Ihr Pferd richtig füttern, zeigt es Ihnen in der Regel von selbst an. Entscheidend ist, dass Sie auch auf dessen Signale achten. Vor allem Über- oder Untergewicht sind deutliche Hinweise darauf, dass Ihr Vierbeiner nicht richtig eingestellt ist. In diesen Fällen sollten Sie entweder die Menge anpassen oder das Futter wechseln.
Zertifizierte Nahrung an Pferde füttern
Haben Sie sich in letzter Zeit einmal im Supermarkt umgesehen? Ist Ihnen dabei auch aufgefallen, dass die Auswahl an Bio-Lebensmitteln von Mal zu Mal zunimmt? Das ist nicht nur bei uns Menschen der Fall. Tierfutterhersteller lassen sich die Qualität ihrer Produkte ebenfalls immer häufiger zertifizieren. Sind Sie sich also unsicher, können Sie auch darauf achten.
Aber Vorsicht: Nur weil ein Produkt nicht als Bio ausgezeichnet wird, heißt das unter keinen Umständen, dass es ungeeignet ist. Denn für die meisten Siegel müssen die Unternehmen zahlen, damit die Prüfung überhaupt erst stattfindet. Diese Kosten übertragen sich dann in der Regel auf den Endverbraucher. Wichtiger als ein Stempel ist darum der Blick auf die Zutaten, wenn Sie Ihr Pferd füttern.
Übrigens: Sie können auch selbst ein Labor beauftragen, um eine Futtermittelanalyse durchzuführen. Dazu packen Sie einfach ein wenig der Nahrung ab und schicken sie ein. Natürlich kostet dieser Prozess Geld, aber danach haben Sie Sicherheit darüber, was wirklich enthalten ist.
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Pferde füttern – angepasst an die Bedürfnisse
So individuell wie das Wesen eines jeden Pferdes ist, gestaltet sich auch sein Futterbedarf. Für Sie als Besitzer gilt es darauf einzugehen. Denn was für ein bestimmtes Tier funktioniert, lässt sich nicht zwangsweise auf andere übertragen. Wir wollen Ihnen an dieser Stelle deshalb noch abschließend einen groben Überblick liefern, was auf dem Speiseplan stehen könnte:
- Freizeitpferd: Grundlagen über Rau- und Saftfutter, etwas Mineralfutter (bei 600 kg Gewicht etwa 100 g)
- Sportpferd: zusätzlich zum Gras bzw. Heu energiereiches Kraft- und Mineralfutter
- tragende Zuchtstute: ergänzend zum Raufutter eiweißreiches Kraftfutter sowie calcium- und magnesiumhaltiges Mineralfutter
- Senioren: ausschließlich Raufutter, bei Zahnproblemen ggf. Heucobs zugeben
Wichtig! Wenn Sie Ihr Pferd füttern, passen Sie die Nahrung immer situativ an. Zum Fellwechsel steigt beispielsweise meist der Energie- und Nährstoffbedarf. Bei bestimmten Erkrankungen verändert er sich ebenfalls komplett. In unserem Online-Shop finden Sie darum verschiedene Nahrungsergänzungen nach Einsatzbereichen. Schauen Sie sich hier einmal um!
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www.haustiermagazin.com/was-ist-eigentlich-gutes-pferdefutter/
www.st-georg.de/wissen/pferdefutter-die-basis-muss-stimmen/
www.tierfutter-wiki.de/…/gutes-pferdefutter/
www.utopia.de/…/bio-siegel-haben-die-tiere-davon/
www.tipps-zum-pferd.de/pferdefutter-das-fressen-pferde
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