Wie bei Menschen steht auch bei Pferden das Essen und dessen Qualität im direkten Zusammenhang mit dem allgemeinen Wohlbefinden. Um Ihrem Liebling immer das Beste bieten zu können, wollen Sie vielleicht einmal das Futter probieren, dass Ihnen so ans Herz gelegt wurde. Was Sie zum Thema Futterwechsel beim Pferd wissen müssen, sagen wir Ihnen jetzt.

Warum überhaupt das Futter wechseln?

Wenn Sie merken, dass Ihr Pferd das aktuelle Futter nicht verträgt oder Sie einfach den Tipp bekommen haben, dass ein anderes Futter besser sein könnte, ist es Zeit für einen Futterwechsel. Diese Veränderung ist nicht immer leicht, denn auch wenn manche Pferde kein Problem mit einer solchen Umstellung haben, erweist sie sich bei anderen wiederum als schwierig. In dem Fall kann es bei einem zu raschen Wechsel schnell zu einem Ungleichgewicht der Darmbakterien kommen, welches zu Durchfall, Kotwasser und sogar Koliken beim Pferd führen kann.

Wie das Futter wechseln?

Im Grunde gibt es ein wichtige Regel: immer mit der Ruhe! Das Futter wird wie gesagt nicht von heute auf morgen gewechselt, denn das bekommt dem Pferdemagen nicht. Stattdessen sollte ein langsamer, stetiger Weg gewählt werden. Dieser unterscheidet sich allerdings je nach Art des Futters, welches man umstellen möchte.

Raufutter

Zu Raufutter zählen Heu, Stroh, Silage und Heulage. Diese sind sehr rohfaserreich und bilden die Grundlage der Pferdeernährung. Eine Umstellung kann hier zum Beispiel notwendig werden, wenn man den Heuanbieter wechselt oder mit dem Pferd zu einem Kurs fährt. Dabei kann es sich für Pferde, die an überständiges, grobes Heu gewöhnt sind, als schwierig erweisen ein feineres, energiereicheres Heu zu verarbeiten.

Um die Umstellung so leicht wie möglich zu machen, ist es schlau zu Beginn das alte und neue Heu zu mischen. Dabei wird der neue Anteil über die Zeit langsam gesteigert bis ein vollständiger Wechsel erfolgt ist.

Heulageballen für Pferde

Die Futterumstellung auf Silage oder Heulage muss bei Pferden besonders langsam erfolgen

Wechsel von Heu auf Silage oder Heulage

Bei der Umgewöhnung von Heu auf Silage bzw. Heulage muss sehr vorsichtig vorgegangen werden. Da Silage mit Milchsäurebakterien hergestellt wird, kann eine zu spontane, schnelle Umstellung zu Durchfall und Koliken führen. Allerdings kann Silage bzw. Heulage bei Pferden mit Atemwegsproblemen unabdingbar sein und der Wechsel wird zum Muss.

Sollte das der Fall sein, wird wie folgt vorgegangen: am ersten Tag 1/10 Silage und 9/10 Heu, am zweiten Tag 2/10 Silage und 8/10 Heu und so weiter und so fort – bis eine vollständige Umstellung erfolgt ist. Nur so kann sich der Pferdemagen langsam an das neue Futter gewöhnen.

Achtung! Am besten ist es, wenn der Heuanteil zuerst gefüttert wird, da die Pferde die Silage meist bevorzugen. Außerdem ist es sinnvoll auch nach dem Wechsel immer ein wenig Heu bereitzustellen. Das aufwendige Kauen des Heus regt die Verdauung und Speichelbildung an.

Kennen Sie unseren Onlineshop  schon? Hier finden Sie Pflegeprodukte und Zusatzfutter für Ihr Pferd.

Kraftfutter

Auch hier sollte der Futterwechsel langsam vollzogen werden. Dabei eignet es sich am ehesten, ein paar Körnchen des neuen Futters unter das alte zu mischen und diese Ration langsam zu steigern. So wird das Pferd langsam umgewöhnt.

Wenn man ein neues Pferd aufnimmt, kann es auch einmal der Fall sein, dass man nicht weiß, welches Futter vorher gegeben wurde. Hier ist es am besten, mit Kraftfutter langsam zu beginnen und die Ernährung am Anfang vor allem auf Raufutter basieren zu lassen.

Mineralfutter

Gerade beim Wechsel des Mineralfutters gibt es häufig Probleme. Deswegen sollte man hier mit minimalsten Mengen beginnen und dem Pferdemagen besonder viel Zeit geben, sich an die neue Kost zu gewöhnen.

Pferde fressen Gras

Nach dem Winter müssen die Pferde langsam wieder an frisches Gras gewöhnt werden

Nach dem Winter müssen die Pferde langsam wieder an frisches Gras gewöhnt werden

Saftfutter

Der Großteil des Saftfutters besteht aus dem Weidegras, doch gerade im Winter kann das knapp werden. In diesen Momenten lässt es sich unproblematisch auf Äpfel, Möhren, Rüben und Rote Beete ausweichen. Doch auch hier sollte man nicht zu spontan umsteigen. Am besten ist es, die Pferde auch im Herbst und Frühjahr auf die Weide zu lassen – die Natur übernimmt die Ent- bzw. Gewöhnung an das frische Gras ganz allein. Natürlich muss beim Anweiden im Frühjahr auch sehr behutsam vorgegangen werden.

Fazit: Das ist beim Futterwechsel beim Pferd wichtig

Egal, welches Futter gewechselt werden soll, es gilt immer ruhig und langsam vorzugehen – in der Ruhe liegt schließlich die Kraft. Im Allgemeinen kann aber auch gesagt werden, dass Pferde keinen abwechslungsreichen Speiseplan brauchen, sondern eher Gewohnheitstiere sind. Gibt es also keinen triftigen Grund, muss das Futter nicht zwingend gewechselt werden.

Quellen

www.pferd-aktuell.de/…/fuetterung-pferde-richtig-fuettern
www.kultreiter.de/pferdefuetterung/
www.das-haflingerforum.ch/…/26859-Futterwechsel/
www.tierheilkundezentrum.de/…/pferdefuetterung/