Zink für Pferde: ein Spurenelement für den ganzen Körper
Wusstest du, dass Zink für Pferde ein essenzielles Spurenelement ist, welches an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt ist? So kann sich eine ergänzende Fütterung zum Beispiel auf die Hufgesundheit, das Immunsystem und auch verschiedene Erkrankungen positiv auswirken. Was das genau bedeutet, wann du Zink füttern solltest und wie genau das am besten funktioniert, verraten wir dir jetzt!
Inhaltsverzeichnis
Die Bedeutung von Zink für Pferde
Schon vor mehreren Jahrzehnten begannen Forscher, sich mit der Wirkung von Zink im menschlichen und später auch im tierischen Organismus auseinanderzusetzen. Dabei machten sie erstaunliche Beobachtungen, die zeigten, dass das Spurenelement ein grundlegender Bestandteil der artgerechten Fütterung von Pferden sein sollte. Denn schon vor der Entstehung eines neuen Lebens ist es essentiell!
Für Haut, Haar und Knochen
Wir haben es eben schon angedeutet, aber kaum ein Spurenelement ist an so vielen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt wie Zink beim Pferd. So ist es beispielsweise für die Zellbildung in Haut, Haar, Knochen und Horn unverzichtbar.
Der Grund? Nur mit der Hilfe von Zink kann sich auch Keratin bilden, aus welchem Haar und Horn zu einem großen Teil bestehen. Fehlt es, leiden Fell und Hufe. Das äußert sich unter anderem in Form von brüchigem, trockenem Horn sowie schuppigen, matten Stellen im Pelz. Willst du mehr dazu erfahren? Dann springe direkt zu den Symptomen.
Für ein starkes Immunsystem
Einer der wichtigsten Prozesse, für die Pferde Zink benötigen, ist die Immunabwehr. Hier ist das Spurenelement zur Bildung derer Zellen notwendig, welche Viren, Bakterien und Pilze in der Lymphe und im Blut bekämpfen.
Doch nicht nur das: Es sorgt auch dafür, dass die Schleimhäute immer wieder aufgebaut werden und sich regenerieren. So zum Beispiel im Darm, der Lunge und der Gebärmutter. Diese sind wichtig, damit sich hier keine Krankheitserreger festigen können.
Zudem wird Zink für Pferde gern als Detox-Kur eingesetzt. Denn das Spurenelement sorgt dafür, dass Stoffwechselprodukte aus der Leber ausgespült werden. Mehr zum Thema erfährst du in unserem Beitrag zur Entgiftung.
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Für die Augen
Ein weiteres Organ ist maßgeblich von Zink abhängig: die Pferdeaugen. Denn eine zusätzliche Zufuhr unterstützt das Tier dabei, zum Beispiel Vitamin A zu verstoffwechseln. Dieses ist dafür bekannt, dass es die Sehkraft stärkt.
Tritt hingegen ein Zinkmangel bei Pferden auf, kann das gravierende Folgen haben. Gerade eine trächtige Stute braucht das Spurenelement dringend, denn sonst kann es passieren, dass ein Fohlen blind oder gar ganz ohne Augen geboren wird. Und auch im späteren Leben ist die Sehkraft maßgeblich an diesen Nährstoff gekoppelt.
Für Fohlen
Zink kommt also schon vor der Geburt, ja eigentlich sogar vor der Zeugung eines Fohlens eine große Bedeutung zu. Das Spurenelement ist nämlich sowohl an der Bildung der Geschlechtshormone beteiligt, als auch an der Reifung der Samen im Hengst und der Einnistung des Eies in der Gebärmutter.
Und auch danach braucht der Fötus eine gewisse Menge davon, um tatsächlich zu wachsen. Hat das Fohlen einmal das Licht der Welt erblickt, macht sich ein Mangel ebenfalls deutlich bemerkbar. Denn es wird dann einfach aufhören zu wachsen, da die Wachstumshormone ohne das Spurenelement nicht gebildet werden können. Ohne diese können keine neuen Zellen entstehen und die Knochen nicht entsprechend wachsen.
Kurz zusammengefasst: Zink für Pferde ist an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt. So ist es essentiell für die …
- Bildung von Keratin und damit die Huf- und Fellgesundheit
- Immunabwehr
- Entgiftung der Leber
- Sehkraft
- Bildung der Geschlechts- und Wachstumshormone
- Trächtigkeit
Natürliche Wechselwirkungen: Zink und andere Nährstoffe
Bei der Zugabe von Zink an Pferde ist es entscheidend, dass du auf das Gleichgewicht zu anderen Mineralien und Vitaminen achtest. So vermeidest du negative Wechselwirkungen und förderst die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden deines Tieres. Einige Nährstoffe, mit denen das Spurenelement interagiert, haben wir hier für dich zusammengetragen:
- Kupfer, Eisen und Mangan: Eine hohe Zinkzufuhr kann deren Aufnahme hemmen und zu Mangelerscheinungen führen.
- Selen: Ist neben Zink für Pferde ein wichtiger Antiokzident. Beide können zusammenarbeiten, um den oxidativen Stress im Körper zu reduzieren. Jedoch kann eine übermäßige Zufuhr einer dieser Nährstoffe das Gleichgewicht stören und die Wirksamkeit des anderen einschränken.
- Vitamin A: Zink ist wichtig für die Umwandlung von Vitamin A aus seiner Speicherform in seine aktive Form. Eine ausreichende Versorgung unterstützt daher diesen Prozess, insbesondere in Bezug auf Sehkraft und Immunfunktion.
- Vitamin E: Arbeitet synergistisch mit Zink, um die antioxidative Kapazität des Körpers zu erhöhen. Beide Nährstoffe zusammen unterstützen die Gesundheit des Immunsystems und bieten Schutz vor oxidativem Stress.
- Cortison: Das Steroidhormon wird maßgeblich bei Stress freigesetzt und verhindert damit die optimale Aufnahme von Zink für Pferde.
- Schwefel (z. B. aus MSM): Ist in der Lage Schwermetalle, darunter Mangan, Zink und Kupfer, zu binden und kann dadurch zu einer Unterversorgung dieser führen.
Achtung! Wechselwirkungen bei Stress
Nicht nur verschiedene Nährstoffe führen zu Zinkmangel beim Pferd. So wird das Spurenelement beispielsweise durch Schweiß, Blut und Wundwasser ausgeschieden. Das bedeutet für dich: Prüfe vor allem in diesen Phasen der Unruhe ständig, ob Symptome eines Mangels auftreten. Welche das sind, zeigen wir gleich.
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Zinkmangel bei Pferden erkennen
Wir haben nun die grundlegenden Prozesse erklärt, für welche Pferde Zink benötigen. Doch was passiert eigentlich, wenn einmal nicht genug des Spurenelements vorhanden ist? Wir haben hier für dich eine Übersicht zusammengestellt, welche Symptome oft auf einen Mangel zurückzuführen sind:
- mattes Fell
- Schuppenbildung
- Juckreiz (auch als Schweifjucken & Sommerekzem)
- Huffäule
- Hufwachstumsstörungen
- Infektanfälligkeit, langsame Wundheilung & wiederkehrende Viruserkrankungen
- Appetitlosigkeit & Magerkeit
- Fruchtbarkeitsstörungen
- Wachstumsverzögerungen
- nervöses, unruhiges Verhalten
Übrigens: Besonders stark treten diese Symptome häufig während des Fellwechsels auf. Denn in dieser Zeit werden genau jene Prozesse in Gang gesetzt, die das Spurenelement extrem beanspruchen. So zum Beispiel die Immunabwehr, die Haarproduktion und die Hautregeneration. Die einzelnen Anzeichen selbst variieren dabei von Tier zu Tier.
Zudem brauchen trächtige und säugende Stuten oft deutlich mehr Zink, da das Fohlen das Spurenelement durch die Mutter aufnimmt. Auch nach einer Operation oder größeren Verletzung kann der Bedarf merklich ansteigen.
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Quellen & Dosierung von Zink für Pferde
Wie viel Zink ein Pferd braucht, können wir leider nicht pauschal sagen. Hier spielen unter anderem das Alter, der Trainingsgrad und der generelle Gesundheitszustand eine große Rolle. Ein Mittelwert liegt jedoch bei etwa 100 mg je 100 kg Lebendgewicht, die dein Vierbeiner täglich zu sich nehmen sollte. Dieses gewinnt es aus verschiedenen Quellen.
Die wichtigsten Quellen von Zink für Pferde:
Nahrungsmittel | Anteil von Zink in mg je kg |
Heu | 30 |
Haferkörner | 35 |
Haferkleie | 50 |
Bierhefe | 90 |
Leinextrationsschrot | 65 |
Stellst du fest, dass der Zinkhaushalt deines Pferdes zu gering ist, kannst du zudem auf spezielles Ergänzungsfutter zurückgreifen, welches größere Mengen des Spurenelements enthält.
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Zink für Pferde als Kur: Wann ist sie sinnvoll?
Das Spurenelement kann auch als Kur verabreicht werden. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn das Pferd extremen Belastungen ausgesetzt wird, der Fellwechsel ansteht oder das Immunsystem aus anderen Gründen schwächelt. Auch wenn du wiederkehrende Probleme mit der Haut wie etwa Schuppen oder Juckreiz feststellst oder dein Tier unter dem Sommerekzem leidet, kann eine Zinkkur durchaus lindernd wirken.
Doch wie läuft das eigentlich ab? In der Regel fütterst du hierbei über 3 bis 4 Wochen intensiv ein Präparat mit einem hohen Gehalt des Spurenelements (bis zu 500 mg je kg Trockenfuttersubstanz). Dabei kann es sich sowohl um Pulver, als auch um Säfte oder Pellets handeln. Entscheidend ist dabei einfach, was dein Pferd bevorzugt.
Rat einholen
Bei der Anpassung der Fütterung sollte immer der Rat eines Fachmanns eingeholt werden, insbesondere wenn spezifische Ergänzungen in Betracht gezogen werden.
Zinküberschuss: Ist das möglich?
Willst du Zink für Pferde zusätzlich füttern, ist das in der Regel gar kein Problem. Ein Überschuss in diesem Sinne gibt es nämlich eigentlich nicht. Jedoch solltest du beachten, dass das Gleichgewicht zu anderen Spurenelementen (v. a. Kupfer und Mangan) stimmt. Andernfalls kann eine Verdrängungsreaktion ausgelöst werden, die dazu führt, dass ein Mangel dieser auftritt, denn die Werte bedingen sich direkt.
Zudem solltest du immer darauf achten, hochwertige Zinkpräparate zu füttern. Zinksulfat zum Beispiel gehört nicht dazu. In zu großen Mengen kann es zu Durchfall und Übelkeit führen. Auch Zinkoxid ist nicht optimal vom Körper verwertbar. Stattdessen solltest du zu Zinkglukonat oder Zinkchelat greifen.
Weiterführende Links
www.st-georg.de/…/zinkmangel-beim-pferd-ein-haeufiges-problem/
www.praxistipps.focus.de/zink-fuer-pferde-was-es-bei-zinkmangel-zu-beachten-gibt_105531
www.cavallo.de/…/wichtige-mineralstoffe-fuer-den-fellwechsel/
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