Ein Pferd hat eine Verletzung am Fesselgelenk

Mauke & was Sie über das Ekzem wissen müssen

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Foto: © Osetrik, Quelle: Adobe Stock
Verletzungen und Entzündungen führen schnell zu Lahmheit

Steht Ihr Pferd im Stall unruhig und scharrt leicht mit einem Huf über den Boden? Scheint das Bein förmlich ruckartig zu zucken? Treten rote Stellen oder gar kleine Bläschen im Bereich der Fessel auf? Dann sind das alles deutliche Hinweise auf eine Erkrankung an Mauke. Wie Sie diese recht sicher feststellen, was das eigentlich ist und wie das Fesselekzem vorgebeugt und behandelt werden kann, erfahren Sie hier!

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Was ist Mauke?

Als Mauke bezeichnet man zunächst eine Hautkrankheit, die ausschließlich bei Pferden auftritt. Dabei handelt es sich um eine ekzemartige Infektion, die sich meist auf das Fesselgelenk beschränkt. Darum ist sie auch als Fesselekzem bekannt. Besonders anfällig sind Pferde für dieses während des Fellwechsels sowohl im Herbst, als auch im Frühjahr. Das liegt maßgeblich daran, dass das Immunsystem zu dieser Zeit bereits geschwächt und damit anfälliger für Entzündungen ist.

Erste Anzeichen der Mauke sind gerötete Hautstellen, kleine Knoten und Blasen, die sich an der Fessel bilden. Ganz grundlegend ist Mauke ein Sammelbegriff für alle Infektionen der Haut in diesem Bereich. Dabei dringen durch Mikroverletzungen Bakterien ein und schädigen die Haut. Das bringt in der Regel Rötungen sowie einen Juckreiz mit sich.

Unbehandelt kann sich die Erkrankung weiter ausbreiten. Erreicht sie den Bereich der Karpal- und Tarsalgelenke, so spricht man in der Regel von Raspe. Wird nicht vom Menschen eingegriffen, kann sie sogar tödlich enden, da sich die Bakterien dann im ganzen Körper ausbreiten. Jedoch gilt Mauke generell als leicht behandelbare Krankheit, die allerdings dazu neigt chronisch zu werden.

Fesselekzem wird auch die Mauke bezeichnet
Mauke auch als Fesselekzem bekannt. Hier eine Trockene verkrustete Stelle.

Mauke bei Pferden erkennen

Mauke bringt in verschiedenen Stadien ganz unterschiedliche Symptome mit sich. In der Regel sind die ersten Anzeichen eine leicht gerötete Haut sowie fehlendes Fell im Bereich der Fesseln. Später können Sie auch geschwollene und warme Stellen erkennen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung treten oft Risse auf. Diese bleiben entweder trocken oder beginnen zu eitern. Wenn Wundflüssigkeit austritt, spricht man von nasser Mauke.

Nässt die Wunde, bilden sich häufig Bläschen, die von schmierigen Belägen umgeben sind. Auch Schorf ist üblich. Bleibt die Mauke unbehandelt, können sich auf den Blasen Warzen bilden. Im Unterschied dazu bleiben bei trockener Mauke hingegen die Wunden wie der Name schon sagt komplett trocken. Bläschen und Warzen können dennoch ebenso auftreten.

Übrigens: Falls Sie sich jetzt fragen, ob Mauke ansteckend ist, können wir das grundsätzlich verneinen. Denn die Infektion wird nicht von einem Pferd auf das andere übertragen. Allerdings tritt die Krankheit dennoch oft in Herden gehäuft auf, was jedoch meist an den äußeren Umständen liegt. Meist bekommt die Herde das gleiche Futter, steht auf dem selben Paddock und ist allgemein ähnlichen Bedingungen ausgesetzt.

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Mauke beim Pferd: Ursachen & Vorsorge

Während Mauke früher fast immer als Hinweis für hygienische Mängel gewertet wurde, ist unterdessen bekannt, dass es viele weitere Faktoren gibt, die die Infektion auslösen können. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Hygiene – v.a. lange Aufenthalte auf matschigen Paddocks, schlecht gemistete Boxen und zu wenig Einstreu
  • Geschwächtes Immunsystem – z.B. durch Fellwechsel oder vorherige Erkrankung, aber auch Stress, Allergien sowie Pilzinfektionen oder Milben
  • Genetik – einige Rassen sind anfälliger für Mauke, langer Fesselbehang scheint förderlich für das Ausbreiten der Infektion
  • Falsche Fütterung bzw. Futterwechsel – einige Nährstoffe werden vernachlässigt

Um Mauke behandeln zu können, müssen Sie zunächst die Ursache der Erkrankung ausmachen. Denn nur dann können Sie auch vorbeugend handeln und das Risiko einer erneuten Infektion minimieren. Darum wollen wir im Folgenden etwas näher auf die unterschiedlichen Auslöser eingehen.

Sauberkeit ist das A und O

Wie bei vielen äußerlichen Erkrankungen unserer Pferde können diesen (zumindest teilweise) durch penible Hygiene vorgebeugt werden. Genauer bedeutet das, dass Sie die Box möglichst täglich gründlich ausmisten, damit Bakterien keinen Nährboden finden. Das gleiche sollte auch für den Paddock und die Koppel gelten.

Achten Sie zudem darauf, dass die Außengehege nicht zu sehr von Wasser durchtränkt sind. Gerade im Frühjahr, wenn der Schnee schmilzt, und auch im Herbst kann es schnell einmal passieren, dass ein Pferd längere Zeit im Matsch steht. Vielen Tieren macht das auch nichts aus. Ist Ihr Pferd jedoch anfälliger für Infektionskrankheiten wie Mauke, sollten Sie an besonders regnerisch-matschigen Tagen lieber auf den Koppelgang verzichten.

Und auch wenn Ihr Pferd keine Anzeichen für Anfälligkeiten zeigt, ist es eine gute Maßnahme die dreckigen und möglicherweise Schlamm-verklebten Fesseln in der Box erst einmal gründlich zu reinigen. Gern können Sie dazu auch zu einem feuchten Schwamm greifen, um besonders hartnäckigen Schmutz loszuwerden. Aber: Danach sollten Sie die Fesselbeuge unbedingt gründlich trockenrubbeln.

Durch Matsch kann die Infektionskrankheit Mauke ausgelöst werden.
Matschkoppeln begünstigen Infektionskrankheiten wie Mauke wenn das Pferd anfällig dafür ist.

Mauke loswerden mit einer ausgewogenen Ernährung

Oftmals ist Mauke auf eine nicht ausreichend bedarfsgerechte Fütterung zurückzuführen. Besonders ein Mangel an den so genannten Mikronährstoffen, vor allem Zink, kann sich als Fesselekzem äußern. Achten Sie generell bei anfälligen Pferden darauf, dass Sie nur Futter der höchsten Qualität einsetzen – besonders beim Müsli sollten Sie auf übermäßige Konservierungs-, Aroma- und Süßstoffe verzichten. Auch Heulage wird besser gegen Heu getauscht. Prüfen Sie zudem, ob die Kraftfutterration wirklich der Leistung entspricht. Spezielle Ergänzungsmittel zum Fellwechsel bei Fohlen und Senioren wirken sich außerdem oft förderlich aus und helfen, Mauke vorzubeugen.

Bei einigen Spezialrassen, die einen verhältnismäßig geringen Energiebedarf haben, sowie bei Pferden im Wachstum und während des Fellwechsels hat sich die zusätzliche Fütterung von Zink bewährt. Das Spurenelement unterstützt nämlich nicht nur die Hautbildung und das Haarwachstum, sondern wirkt sich auch förderlich auf das Immunsystem aus.

Achten Sie hierbei vor allem darauf, dass Sie möglichst zu organischen Zink-Verbindungen greifen. Das bedeutet, dass der Nährstoff in Chelatform vorkommen sollte, denn so wird er vom Körper sehr viel effektiver verarbeitet. Zinkoxid oder -sulfat werden zwar ebenso aufgenommen und helfen beim Vorbeugen und Behandeln von Mauke, sind aber deutlich ineffektiver und es bedarf größerer Mengen. Gleichzeitig kann die Fütterung von MSM förderlich sein.

(Vor-)Erkrankungen und Mauke

Ein geschwächtes Immunsystem ist anfälliger für Krankheiten – das ist nicht nur beim Menschen, sondern auch beim Tier so. Besonders anfällig sind Pferde darum während des Fellwechsels. Wie Sie Ihr Tier dabei möglichst umfassend unterstützen, haben wir in diesem Beitrag festgehalten. Doch auch wenn ein Pferd erkältet ist oder unter außergewöhnlichem Stress (z.B. durch einen Ortswechsel oder Turniere) steht, kann es sehr anfällig für Infektionen sein.

Nicht nur das, auch Allergien können ursächlich für Mauke sein. Gerade wenn Ihr Pferd allergisch auf Stroh oder Gras reagiert, kann sich dies am Fesselkopf äußern. Dieser steht schließlich ständig in Berührung mit beidem und wird von den Halmen gepiekst und so gereizt.

Mauke beim Pferd am Fesselgelenk
Mauke, die Hautkrankheit am Fesselgelenk des Pferdes kann auch durch Allergien ausgelöst werden.

Genetische Veranlagung für Mauke

Auch wenn Sie alle diese Behandlungsmethoden annehmen, kann es immer noch sein, dass Ihr Pferd an Mauke erkrankt. Häufig sind hier genetische Faktoren die Ursache. So wurde zum Beispiel nachgewiesen, dass Kaltblutpferde deutlich anfälliger für die Krankheit sind. Gleiches gilt für Pferde mit einer besonders langen Fesselbehaarung sowie mit niedrigpigmentierten, weißen Fesseln.

Nichtsdestotrotz sollte die Mauke möglichst schnell behandelt werden, denn nur so können Sie verhindern, dass sie chronisch wird. Greifen Sie am besten zu entsprechenden Salben und Cremes. Dabei wird maßgeblich zwischen nässender (eitriger) und trockener Mauke unterschieden.

Cremes und Salben zur Behandlung von Mauke

Sie haben bei Ihrem Pferd Mauke festgestellt? Dann ist es an der Zeit diese zu behandeln. Sind die Wunden dabei stark nass und eitern, dann ist das A und O, sie trocken zu halten. Denn in diesem Stadium schmerzen sie auch besonders stark.

Tritt hingegen trockene Mauke – das heißt v.a. poröse Haut – auf, dann sollten Sie die Hautregeneration mit Salben (v.a. Zinksalbe) unterstützen. Die Kruste, die sich auf der gereizten Haut bildet, sollte möglichst entfernt werden, da sich darunter Bakterien einnisten können. Greifen Sie dazu am besten zu einem rauen Frotteehandtuch und gehen Sie damit vorsichtig über die Stelle. So rubbeln Sie den Schorf sanft ab.

Aber Achtung! Sie sollten nicht zu viel Kraft anwenden müssen, denn dann kommt es nur zu weiteren Verletzungen der Haut. Lässt sich die Kruste nicht lösen, cremen Sie die entzündete Stelle lieber noch ein wenig weiter ein. Spätestens nach 14 Tage sollten Sie eine deutliche Verbesserung erkennen können. Ist das nicht der Fall, muss der Tierarzt gerufen werden.

Säuberung der Mauke des Pferdes
Mauke des Pferdes muss regelmäßig gesäubert und behandelt werden.
Mauke ist eine ernstzunehmende Erkrankung, deren Wunden regelmäßig gesäubert und behandelt werden müssen.

Achtung! Hände weg von diesen Hausmitteln!

Leidet ein Pferd an Mauke, gehen im Stall oft die Diskussionen los, welches Hausmittel das beste sei. Oft genannt wird hier auch Melkfett oder Babycreme. Diese verschließen die Wunde jedoch luftdicht und wirken so dem Heilungsprozess entgegen. Unter dem Film sammeln sich nämlich die Bakterien und verbreiten sich in und um die Wunde.

Ist die Mauke hingegen komplett verheilt, können solche luftdichten Cremes eine gute Variante zum Vorbeugen eines erneuten Ausbruchs sein. Denn so wird die – noch gereizte – Haut vor dem Eindringen neuer Bakterien geschützt und kann sich erst einmal erholen.

Chronische Maukeerkrankung – das können Sie tun

Tritt die Mauke nicht mehr nur saisonal bedingt auf oder können Sie sie keine der Ursachen zuordnen, dann ist es an der Zeit einen Tierarzt aufzusuchen. Es kann nämlich sein, dass die Erkrankung chronisch geworden ist. Lassen Sie dann unbedingt ein Blutbild anfertigen. Darin können Sie auch erkennen, ob womöglich andere Mangelerscheinungen – v.a. Mangan kann ein Auslöser sein – auftreten. Der Tierarzt steht Ihnen dann auch beratend in Sachen weiterer Behandlungsoptionen zu Seite.

Quellen
https://www.dr-susanne-weyrauch.de/aktuell/mauke-eine-naehrstoffmangelbedingte-erkrankung
https://www.st-georg.de/wissen/24-tipps-und-fakten-rund-um-das-herbst-uebel-mauke/
https://www.pferdefluesterei.de/mauke-pferd-tipps/
https://blog.equisense.com/de/mauke/
https://www.animalon.de/mauke-pferd/

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