Juckreiz beim Pferd erkennen und behandeln
Kennst du das auch: Du wurdest von einer MĂŒcke gestochen, hast dich in der Sonne verbrannt oder einfach eine besonders trockene Haut? Das Jucken hat hier oft kein Ende. Doch wĂ€hrend wir Menschen bewusst versuchen können, dem Reiz entgegenzuwirken, sieht das bei unseren Tieren anders aus. Sie kratzen sich an den betroffenen Stellen, bis die Haut völlig aufgescheuert ist. Wie du dem vorbeugen kannst, den Juckreiz beim Pferd erkennst und ihn behandelst, erfĂ€hrst du bei uns!
Inhaltsverzeichnis
Juckreiz beim Pferd erkennen
TatsÀchlich lÀsst sich der Juckreiz beim Pferd meist relativ leicht erkennen, es ist eher die Ursachenfindung, die sich als schwierig erweist. In der Regel ist eine bestimmte Stelle der Pferdehaut betroffen. An dieser wird sich das Tier versuchen zu scheuern und zu kratzen. Dazu nutzt es zunÀchst, wenn möglich, die eigenen ZÀhne oder den Schweif.
Handelt es sich um eine schwer erreichbare Stelle, beginnt das Pferd sich an ZĂ€unen, BĂ€umen, PfĂ€hlen und der Boxwand zu scheuern, um den Juckreiz zu mildern. Aber anstatt zu helfen, fĂŒhrt das Kratzen hĂ€ufig zu einer noch schlimmeren Hautirritation. Entstehen dadurch blutige Stellen, können hier auch Bakterien eindringen, die SekundĂ€rinfektionen zur Folge haben.
Aus Frust kann es auch sein, dass die Pferde austreten und ausschlagen. Achte auf diese Symptome und beseitige dann zunÀchst alle möglichen Stellen, an denen sich das Pferd scheuern könnte. Dazu kannst du BÀume und WÀnde auch entsprechend polstern und so die Verletzungsgefahr deutlich mindern.
Mögliche Ursachen & Behandlungen
Der Juckreiz beim Pferd kann ganz verschiedene Ursachen haben. Bei einigen Krankheiten steht er sogar im Vordergrund, so zum Beispiel beim Befall durch Parasiten oder einer Allergie wie dem Sommerekzem. Hier gilt es dann möglichst schnell den Auslöser zu bekĂ€mpfen und so dem Pferd zu helfen. FĂŒr die drei hĂ€ufigsten Erkrankungen, die ein Jucken auslösen, haben wir hier eine kleine Ăbersicht zusammengestellt.
1. Reaktion auf Ekzeme
Bei Ekzemen handelt es sich prinzipiell um Hauterkrankungen, welche aufgrund von verschiedenen UmwelteinflĂŒssen ausgelöst werden. So ist neben dem Sommerekzem auch das Regenekzem verbreitet und Ă€uĂert sich bei den verschiedensten Pferderassen. Gerade Pferde, die an einer besonders leicht reizbaren Haut leiden bzw. in der NĂ€he von mĂŒckenbelasteten Gebieten im Sommer stehen, sind öfter betroffen.
UrsĂ€chlich fĂŒr das Ausbrechen eines Sommerekzems ist in der Regel der Stich einer KriebelmĂŒcke. In ihrem abgesonderten Sekret befinden sich EiweiĂe, auf die einige Pferde allergisch reagieren. Die Erkrankung ist jedoch nicht ansteckend. Anders sieht das beim Regenekzem aus, denn dieses wird durch Bakterien hervorgerufen. Eine Infektion nistet sich vor allem an kleinen Wunden ein und vermehrt sich dort.
Weitere Symptome der Ekzeme
WĂ€hrend das Sommerekzem eigentlich immer mit einem sehr starken Juckreiz beim Pferd einhergeht, ist dieser beim Regenekzem eher selten. Bei beiden können jedoch Pusteln sowie offene und kahle Stellen auftreten. Das Sommerekzem Ă€uĂert sich zudem hĂ€ufig durch Verkrustungen und Schuppenbildungen. Auch nĂ€ssende Wunden, welche SekundĂ€rinfektionen mitbringen, sind leider nicht selten.
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Das Regenekzem hingegen ruft aufgrund der hier angesiedelten Bakterien oft Fieber hervor. Dein Pferd reagiert dann hĂ€ufig empfindlich auf BerĂŒhrungen. Auch gerötete und geschwollene Stellen sind typisch. Verkrustungen können die Folge einer solchen Infektion sein.
Behandlungsmethoden bei Regen- und Sommerekzem
Beim Sommerekzem gilt es zunĂ€chst den Juckreiz beim Pferd zu behandeln. Dazu kannst du spezielle Cremes und Shampoos einsetzen. Auch Ekzemerdecken, Anti-MĂŒckensprays und entsprechende ErgĂ€nzungsfutter können Abhilfe schaffen. Was du sonst noch tun kannst, haben wir in unserem Beitrag ĂŒber das Sommerekzem beim Pferd festgehalten.
Beim Regenekzem (ĂŒbrigens auch bekannt als Dermatophilose oder RegenrĂ€ude) steht hingegen die Desinfektion und damit BekĂ€mpfung der Bakterien im Vordergrund. Dazu sollten Sie die Wunden vorsichtig mit einer Seifenlauge ausspĂŒlen und die Krusten entfernen. Verwenden Sie dazu am besten Einweghandschuhe und desinfizieren Sie alle Putzsachen grĂŒndlich. Bis die Wunden komplett geschlossen und verheilt sind, kann es 6 Wochen dauern.
2. Wenn es kalt und nass ist: Mauke
Mauke ist eine bakterielle Hauterkrankung, die besonders in der kalten und feuchten Jahreszeit im Herbst und Winter auftritt. Grund dafĂŒr ist die anhaltende NĂ€sse in Einstreu, auf dem Paddock und der Weide. Diese kann das Wachstum von Bakterien und Parasiten fördern. Zudem durchlĂ€uft das Pferd jetzt oft einen Fellwechsel. Dabei ist die Immunabwehr sowieso schon geschwĂ€cht und kann solche Infektionen deutlich schwerer abwenden.
Die Erkrankung Ă€uĂert sich meist zuerst in Form von Hautrötungen, welche im Fesselbereich auftreten. Diese können auch anschwellen und sich durch Lahmheit zeigen. Oft beginnen die entzĂŒndeten Stellen stark zu jucken, weswegen sich die Pferde scheuern. Als Folge davon bilden sich offene Wunden. BlĂ€schen- und Schorfbildung sind ebenfalls oft zu beobachten.
Um diesem Juckreiz beim Pferd vorzubeugen, ist es wichtig, dass du den Tierarzt schon bei den ersten Symptomen kontaktierst. Denn unbehandelt kann Mauke auch chronisch werden. Sorge zudem fĂŒr eine besonders saubere und trockene Umgebung. Du kannst zusĂ€tzlich den Fesselbehang etwas stutzen, denn dieser bietet oft einen guten NĂ€hrboden fĂŒr die Bakterien. Was du sonst noch tun kannst, erfĂ€hrst du in unserem Beitrag ĂŒber Mauke.
3. LĂ€use, Milben und Co.: Parasitenbefall
Auch verschiedene Parasiten können die Ursache fĂŒr einen Juckreiz beim Pferd sein. Vor allem LĂ€use, Haarlinge und Milben nisten sich gern im Fell des Tieres ein und ernĂ€hren sich hier von Haaren, Schuppen und Blut. Meist sind zunĂ€chst die MĂ€hne und Schweifregion betroffen, jedoch kann sich ein solcher Befall auch weiter ausbreiten.
UrsĂ€chlich ist oft eine mangelhafte Hygiene bzw. eine sehr feuchte Umgebung. Auch der stĂ€ndige Kontakt mit anderen Pferden, welche die Parasiten tragen, kann ein Auslöser sein. Ist das Immunsystem durch eine Krankheit zudem geschwĂ€cht, ist es fĂŒr die SchĂ€dlinge ein Leichtes sich einzunisten.
Sie lassen sich jedoch auch schnell entdecken, wenn du eine BĂŒrste nach dem Putzen einmal ĂŒber einem weiĂen Tuch ausklopfst. Haben LĂ€use und Co. bei deinem Pferd ein neues Zuhause gefunden, werden sich einige auch in der BĂŒrste verfangen haben und sind so sichtbar.
Den Parasitenbefall erkennst du definitiv am sehr starken Juckreiz beim Pferd. Es scheuert sich stÀndig an MÀhne und Schweif und wirkt allgemein deutlich unruhiger. Oft treten auch verkrustete Stellen auf, die jedoch stÀndig wieder aufgekratzt werden.
SekundĂ€rinfektionen sind ebenfalls möglich. Um den Befall zu behandeln, setze am besten antiseptisch wirkende Shampoos ein und striegele dein Pferd regelmĂ€Ăig, um das Ungeziefer âauszukĂ€mmenâ. Vor allem Schweif und MĂ€hne solltest du oft bĂŒrsten. Das Equipment muss dafĂŒr sowohl danach als auch bestenfalls zuvor noch einmal desinfiziert werden.
- Vorsicht Parasiten: Pferde effektiv schĂŒtzen
- Dermatophilose beim Pferd: Das Regenekzem verstehen
- Mauke & was Sie ĂŒber das Ekzem wissen mĂŒssen
- Sommerekzem beim Pferd â das können Sie tun
Weitere Ursachen fĂŒr Juckreiz beim Pferd
Neben den bereits erwÀhnten Ursachen gibt es noch eine Reihe weiterer Faktoren, die Juckreiz bei Pferden auslösen können. Wir stellen dir hier sechs weitere sowie ihre Behandlung kurz vor:
Ursache | weitere Symptome | Behandlungsmethoden |
Fellwechsel | scheuern, kratzen, Haarausfall, Hautirritation durch lose Haare | regelmĂ€Ăiges BĂŒrsten, milde Shampoos, ErnĂ€hrungsunterstĂŒtzung, saubere Umgebung |
Pilzinfektionen | runde, kahle Stellen, schuppige Haut | antimykotische Shampoos und Cremes, Reinigung und Desinfektion der betroffenen Stellen |
Trockene Haut | Schuppenbildung, trockenes Fell | Feuchtigkeitscremes, ErnÀhrungsanpassung, Wasserzufuhr |
Kontaktdermatitis | Hautrötungen, Schwellungen | Entfernung des auslösenden Stoffes, entzĂŒndungshemmende Cremes |
Nahrungsmittelallergien | HautausschlĂ€ge, Verdauungsprobleme | EliminationsdiĂ€t, hypoallergenes Futter, tierĂ€rztliche Ăberwachung |
Stress und psychogene Ursachen | unruhiges Verhalten, ĂŒbermĂ€Ăiges Kratzen, keine sichtbaren HautverĂ€nderungen | Stressauslöser beseitigen, BeschĂ€ftigung, Training |
Wichtig: Sollte der Juckreiz durch die Hausmittel nicht besser werden, ziehe am besten einen Tierarzt zurate. Dieser kann mit gezielten Tests eine bessere Diagnose stellen und die Behandlung entsprechend abstimmen. In ernsteren FÀllen kann er zusÀtzliche Medikamente verschreiben.
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Was hilft gegen Juckreiz beim Pferd?
Je nach Ursache lĂ€sst sich der Juckreiz auf ganz unterschiedliche Weise bekĂ€mpfen. Ganz generell können aber immer verschiedene Cremes und Lotions aufgetragen werden, die punktuell Abhilfe schaffen. Bestenfalls enthalten diese beruhigende KrĂ€uter wie Kamille oder Lavendel. Auch Zink ist dafĂŒr bekannt, den Juckreiz zu lindern. Das regelmĂ€Ăige Putzen wirkt einigen Erkrankungen ebenfalls entgegen.
Zudem sind verschiedene weitere KrĂ€uter dafĂŒr bekannt, den Hautstoffwechsel zu stĂ€rken und zu stabilisieren. Somit wirkt zum Beispiel Löwenzahn, Mariendistel und Brennnessel dem Juckreiz beim Pferd entgegen. Auch Floh- und Leinsamen können sich als förderlich erweisen. Diese kannst du ganz einfach ins Futter einmischen. Teebaum- und Lavendelöl hingegen kann direkt auf die Haut aufgetragen werden und wirkt beruhigend sowie antiseptisch.
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WeiterfĂŒhrende Links
www.msdvetmanual.com/…/dermatitis-and-dermatologic-problems-of-horses
www.atm.de/…/das-grosse-jucken-sommerekzem-bei-pferd
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Ein Kommentar zu “Sommerekzem beim Pferd â das können Sie tun”