Ein Pferd kratzt seinen Hals an einen dünnen Baum

Herbstgrasmilben beim Pferd: Quälende Plagegeister loswerden

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Foto: © Nadine Haase, Quelle: Adobe Stock
Parasiten plagen viele Tiere, darunter Herbstgrasmilben beim Pferd. Erfahre hier, was du tun kannst!

Ist der Sommer einmal überstanden, bleiben Bremsen und alles Ungeziefer endlich wieder fern. Das glauben zumindest viele Reiter. Leider ist das nicht ganz richtig, denn gerade, wenn die feucht-kühle Jahreszeit beginnt, fühlen sich Milben besonders wohl – allen voran die Herbstgrasmilben beim Pferd. Wie du diese erkennst, was du gegen einen Befall akut und vorbeugend tun kannst und alles, was du sonst noch wissen musst, erfährst du hier!

Ein kurzer Exkurs: Milben verstehen

Um zu verstehen, was Herbstgrasmilben beim Pferd eigentlich sind, wollen wir uns einmal die gesamte Spezies näher betrachten. Denn bei diesem Ungeziefer handelt es sich, neben den ebenfalls weitverbreiteten roten Vogelmilben, um zwei Arten der Klasse der Milben. Einzuordnen sind diese bei den Spinnentieren.

Milben leben parasitisch, das heißt, sie beziehen ihre Nahrung immer von einem Wirt. Herbstgrasmilben im Spezifischen können dabei im Grunde alle Säugetiere befallen. Besonders häufig sind sie allerdings bei Hunden, Mäusen, Katzen und Pferden zu finden. Jedoch sind sie theoretisch auch für den Menschen ansteckend.

Eine Milbe durchläuft immer einen bestimmten Lebenszyklus:

  1. Die Larve schlüpft aus dem Ei.
  2. Sie entwickelt sich zu einer Lymphe.
  3. Sie wird zur ausgewachsenen Milbe.

Dieser Vorgang kann, abhängig von der Milbenart, in oder auf der Haut des Säugers stattfinden. Dadurch wird dieses größte Organ beschädigt und auf lange Dauer das Immunsystem angegriffen.

Eine Herbstgrasmilbe sitzt auf einem getrockneten Blatt
Foto: © Roziline, Quelle: Adobe Stock
Typische Parasiten bei Pferden: Herbstgrasmilben

Ungeziefer nach dem Sommer: Herbstgrasmilben beim Pferd

Widmen wir uns nun speziell der Herbstgrasmilbe beim Pferd. Dieses Spinnentier ist umgangssprachlich auch unter den Namen Heu- oder Grasmilbe sowie Gras-, Erd- und Pfirsichlaus bekannt. Dabei ist sie jedoch nicht mit einer Laus verwandt.

Der Zyklus der Herbstgrasmilbe beginnt mit ihren Eiern, welche von der Vorgeneration im Gras hinterlassen wurden. Aus diesen schlüpfen die Larven, sobald die Luftfeuchtigkeit zu- und die Temperatur abnimmt. Anschließend suchen sich die Parasiten den nächstmöglichen Wirt. Im Gras tollende Hunde und Katzen sind dabei ebenso beliebt wie Pferde auf der Futtersuche.

Einmal im Maul oder am Bein angekommen, beißt sich die Larve der Herbstgrasmilbe am Pferd fest. Ihre Spucke sorgt dafür, dass sich das Hautgewebe entlang der Wunde so verändert, dass es für das Spinnentier fressbar wird. Ist der Parasit satt, wird er sich fallen lassen. Dein Pferd muss nun allerdings die Folgen dieses Bisses tragen.

Einige Herbstgrasmilben sitzen auf einem grünen Blatt
Foto: © zhang yongxin, Quelle: Adobe Stock
Säugetiere, darunter Pferde, sind geeignete Wirte für Herbstgrasmilben.

Schon gewusst?

Wenn aus der Larve die fertige Milbe geworden ist, ist dieses Tier ein Vegetarier und sucht sich keine neuen Wirte mehr!

Kleiner Biss, große Folgen: Herbstgrasmilben beim Pferd erkennen

Eigentlich wirst du die Herbstgrasmilben beim Pferd kaum erkennen, sondern eher die Wunden, die diese hinterlassen. Denn das kleine Ungeziefer ist meist schnell wieder verschwunden. Zudem kann es mit dem bloßen Auge sowieso kaum wahrgenommen werden. Was du siehst, ist hingegen eher eine allergische Reaktion auf den Speichel der Spinnentiere. Diese ist bei vielen Säugetieren ganz natürlich und sieht in der Regel folgendermaßen aus:

  • lokale Pusteln um die Bisswunde
  • Krusten oder Knötchen auf der Haut
  • kahle Stellen
  • Juckreiz an der betroffenen Stelle
  • vermehrtes Kratzen und dadurch nässende Wundstellen
  • Folgeentzündungen
Einige kahle Stellen und Wunden auf der Haut eines Pferdes
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Herbstgrasmilben beim Pferd bringen meist starken Juckreiz mit sich

Die Herbstgrasmilben beim Pferd setzen sich dabei bevorzugt an die Bereiche, die sie leicht aus dem Gras heraus erreichen können. Das bedeutet zum einen die Beine, zum anderen aber auch der Kopf- und vor allem Maulbereich. Prüfe diese Regionen also besonders intensiv, wenn du den Verdacht hast, dass Grasmilben dein Tier befallen haben könnten. Die etwa 3 mm großen Larven sind als helle bis orangene Punkte bei genauem Hinsehen erkennbar.

Während der Biss an sich zwar nicht weiter gefährlich, sondern eher nervig ist, kann er, wie gesagt, Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Denn die Wunde kann sich, bleibt sie unbehandelt, entzünden und den perfekten Nährboden für verschiedene Bakterien bieten. Mauke, Schuppen und Pilzbefall sind nicht selten eine Folgeerscheinung von Herbstgrasmilben beim Pferd. Um diese zu verhindern, ist es essentiell, dass du die Wundstellen entsprechend pflegst – wie genau, das verraten wir dir im Folgenden.

Jemand säubert das von Mauke befallene Fesselgelenk eines Pferdes
Foto: © chelle129, Quelle: Adobe Stock
Mauke ist eine ernstzunehmende Erkrankung, deren Wunden regelmäßig gesäubert und behandelt werden müssen.

Grasmilben beim Pferd bekämpfen: So gehst du beim Befall vor

Hast du den Verdacht, dass dein Pferd von Grasmilben befallen sein könnte, gilt es zunächst den Tierarzt zu kontaktieren. Dieser wird einen Test durchführen, bei dem er ein wenig Haut und Fell ablöst. Diese Probe wird anschließend auf Rückstände des Speichels bzw. die Spinnentiere selbst untersucht. Ist das Ergebnis positiv, kannst du mit der Behandlung beginnen.

Der erste Schritt: Larven entfernen

Bevor du mit der eigentlichen Behandlung beginnen kannst, gilt es, die Larven der Herbstgrasmilben vom Pferd zu lösen. Denn bleibt das Ungeziefer an Ort und Stelle, wirst du immer neue Wunden entdecken. Um es also loszuwerden, brauchst du einen sehr aufmerksamen Blick und viel Geduld. Untersuche dein Tier einmal täglich auf die kleinen Pünktchen im Fell – am besten geht das beim Putzen.

Hast du einmal eine befallene Stelle gefunden, kannst du die Schermaschine ansetzen oder ganz vorsichtig mit einem Rasiermesser die Milbenlarven entfernen. Alternativ funktioniert auch eine Mischung aus Obstessig und Wasser. Diese wirkt erstickend für die Parasiten.

Um diese dann wirklich zu entfernen, wasche das Pferd an den betroffenen Stellen gründlich mit Seife und Wasser. Bei besonders empfindlichen Tieren oder wenn der Befall schon sehr aggressiv ist, kannst du auch ein desinfizierendes Shampoo nutzen.

Ein Isländer kratzt sich mit den Zähnen am Hintern
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Der Biss der Herbstgrasmilben beim Pferd führt zu Juckreiz.

Weiter geht’s: Den Juckreiz behandeln

Wurde dein Pferd bereits gebissen, wird meist innerhalb der ersten 24 Stunden der Juckreiz einsetzen. Am besten ist es natürlich, wenn du diesen möglichst effizient hemmen kannst. Denn dann beginnt das Tier gar nicht erst, sich an den befallenen Stellen zu schaben und es entstehen auch keine offenen Wunden.

Die Behandlung des Juckreizes erfolgt in der Regel von außen. Dazu kannst du die jeweiligen Regionen beispielsweise mit Schwarzkümmelöl einreiben. Die enthaltenen Inhaltsstoffe sind entzündungshemmend und haben eine antihistamine Wirkung. Auch Propolis und Aloe Vera haben eine beruhigende Wirkung auf die Haut und können so das Jucken durch die Heumilben beim Pferd mindern.

Juckreiz Dauer

Der Juckreiz kann – ähnlich wie bei einem Mückenstich – für ein bis zwei Wochen anhalten. Darum solltest du die behandelnden Vorgänge auch in diesem Zeitraum täglich wiederholen. So verschaffst du deinem Tier effektiv Linderung.

Schlussendlich: Die Wunden versorgen

Haben sich doch Wunden gebildet, sollten diese möglichst früh behandelt werden, damit es hier zu keinen Folgeinfektionen kommt. Setze dazu am besten eine beruhigende Wundheilsalbe ein.

Um dem Befall der Wunden durch Sekundärbakterien vorzubeugen, kannst du zudem Teebaumöl einsetzen. Wichtig ist bei diesen äußeren Behandlungsmethoden aber immer, dass du diese im Trockenen durchführst. Kommt die Haut gleich danach mit Wasser (z. B. durch Regen) in Berührung, werden die Wirkstoffe wieder abgespült.

Jemand schert ein Pony
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Um die Haut besser zu pflegen, kannst du dein Pferd scheren.

Herbstgrasmilben beim Pferd vorbeugen

Hast du im Vorjahr schon mit Herbstgrasmilben beim Pferd zu kämpfen gehabt, ist es wahrscheinlich, dass diese ihre Eier auf der Weide abgelegt haben. Hier kann es also nicht schaden, vorbeugend einige Maßnahmen einzuleiten. Dazu gibt es neben verschiedenen Parasitenschutzmitteln für die Freifläche auch einige Hausmittel, die effektiv das Ungeziefer vom Pferd fernhalten.

Zum einen empfiehlt es sich natürlich, das Fell besonders gründlich und regelmäßig zu untersuchen. An potenziell befallene Regionen kannst du das Fell vorsichtig scheren und die Haut mit etwas Seife und Wasser abspülen. Zudem können unterstützend an besonders empfindlichen Stellen auch pflanzliche Mittel wie etwa Kokos- oder Neemöl eingesetzt werden. Diese haben eine abwehrende Wirkung auf das Ungeziefer.

Zum anderen ist das richtige Futter ein wichtiger Punkt. Denn mit der Zeit greifen die Herbstgrasmilben beim Pferd das Immunsystem an. Umso wichtiger ist es, dass du dieses entsprechend unterstützt. Mineralfutter sollten im Spätsommer und Herbst darum einen höheren Anteil an Zink, Selen und Kupfer enthalten. Auch natürliche Zusatzstoffe wie beispielsweise Echinacea können helfen, der Grasmilbenallergie vorzubeugen.

Willst du noch mehr zu wertvollen Nährstoffen fürs Pferd erfahren? Dann lies in unserem Magazin auch hier weiter: 

Fazit: Herbstgrasmilben beim Pferd effizient bekämpfen

Ohne Frage: Herbstgrasmilben sind für Mensch und Tier nervige Plagegeister. Doch einmal entdeckt, kannst du einiges gegen das Ungeziefer unternehmen. Ob nun mit professionellen Insektenschutz- oder altbewährten Hausmitteln – Möglichkeiten gibt es hier vielzählige. Zudem kann es dir auch passieren, dass der Tierarzt zu einer Milbenimpfung rät.

Diese solltest du aber in der Regel erst im Ernstfall einsetzen. Denn ein solcher Eingriff stellt immer auch eine hohe Belastung für den gesamten Organismus dar. Zudem muss der Prozess, um wirklich alle Larven zu vernichten, mehrmals wiederholt werden. Es ist hier also immer wichtig, eine individuelle Entscheidung zu treffen, welcher Ansatz der beste ist.

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