Über die Jahrhunderte hat der Mensch einige Heilkräuter und -pflanzen für sich entdeckt. Dazu gehört auch die aus Indien stammende Kurkumawurzel. Denn diese soll sowohl beim Pferd als auch beim Menschen Verdauungs- und Leberprobleme lindern sowie sie bei Arthrose und verschiedenen anderen Schmerzen unterstützen. Doch was ist dran? Was bringt Kurkuma fürs Pferd wirklich und wie sollte es gegeben werden? Erfahren Sie hier mehr!

Die gelbe Knolle unter der Lupe: Was ist Kurkuma?

Bevor wir einmal auf die konkrete Wirkung von Kurkuma beim Pferd eingehen, wollen wir uns zunächst der Pflanze selbst widmen. Denn schließlich gilt die gelbe Knolle seit einigen Jahren schon beim Menschen als wahres Superfood – doch was steckt da eigentlich dahinter? Ist wirklich etwas dran oder alles doch eher nur eine clevere Marketingstrategie?

Mehr als nur Lebensmittelfarbe

Sie kennen Kurkuma vielleicht zunächst aus indischen Curry-Gewürzmischungen oder gar als natürlicher Ersatz für gelbe Lebensmittelfarbe. Doch hinter dem Pulver steckt noch viel mehr. Im Grunde wird es zunächst aus der Wurzelknolle der Curcuma longa (auch Gelbwurzpflanze) gewonnen. Diese kommt vor allem in tropischen Gebieten vor und ist in Indien weit verbreitet.

Schauen Sie sich einmal die Knolle an, wird Ihnen vielleicht die Ähnlichkeit zum Ingwer auffallen. Und das ist auch gar nicht abwegig, sind die beiden Pflanzen doch verwandt. Kein Wunder also, dass beide auch in der Naturheilkunde Einsatz finden.

Kurkuma erinnert an Ingwer. Sie sind verwandt.

Kurkuma hat Ähnlichkeit mit Ingwer

Naturheilkunde mit Tradition

Tatsächlich ist die Verwendung von Kurkuma als Heilpflanze keine neumodische Erscheinung. Schon seit mehreren Jahrtausenden wird die pulverisierte Knolle nämlich in der ayurvedischen Medizin eingesetzt, um verschiedene Beschwerden zu behandeln. Hier steht vor allem die Linderung von Entzündungen und ein Ankurbeln der Verdauung im Vordergrund.

Wie vielseitig die Knolle bzw. spezifischer der enthaltene Wirkstoff Curcumin wirklich ist, blieb der Schulmedizin lange verborgen. Seit nun aber einigen Jahren haben sich Forscher immer intensiver mit pflanzlichen Wirkstoffen befasst, darunter auch Kurkuma. So konnte bewiesen werden, dass sich das gelbe Pulver beim Menschen positiv auf Arthrose, Alzheimer, Leber- und Darmerkrankungen sowie das metabolische Syndrom auswirkt.

Und was dem Menschen nicht schadet, kann fürs Tier ja auch gut sein – oder? In den letzten Jahren wird die Wirkung von Kurkuma fürs Pferd immer weiter erforscht. Jedoch lassen die Ergebnisse noch auf sich warten und während einige Tiermediziner auf die indische Knolle schwören, weisen andere ihre Wirkung als Mythos ab. Jedoch ist es grundlegend so, dass die Krankheitsverläufe bei Mensch und Tier ähnlich ablaufen und darum auch eine vergleichbare Wirkung des Kurkuma beim Pferd zu erwarten ist.

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Kurkuma fürs Pferd: Wirkung & Funktion

In der Pferdegemeinschaft haben sich an Kurkuma einige Erwartungen geknüpft. So soll das indische Gewürz bei zahlreichen größeren Erkrankungen und kleineren Verletzungen die Lösung sein. Wir wollen dem einmal auf die Spur gehen und zunächst erkunden, wie Kurkuma eigentlich wirkt und welche Krankheiten tatsächlich von der Gabe des gelben Pulvers profitieren könnten.

Curcumin und seine Wirkung auf den Körper

Die Kurkumaknolle wird in der Naturheilkunde vor allem aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe eingesetzt. Allen voran sind hier die Curcuminoide – darunter auch Curcumin – zu nennen. Diese bringen wichtige antioxidative Eigenschaften mit. Auf diese sind Mensch und Tier gleichermaßen angewiesen, um die Freien Radikale zu binden. Gewinnen diese nämlich an Überhand, leidet der Körper an oxidativen Stress, welcher wiederum zu Muskelschmerzen, chronischen Erkrankungen und bis hin zu Krebs führen kann.

Hat der Körper zu viele Freie Radikale, führt dies zu oxidativen Stress, welcher Muskelschmerzen hervorrufen kann.

Pferdemuskulatur

Somit zeigt sich schon, dass Kurkuma fürs Pferd vor allem in Zeiten von anhaltendem Stress sinnvoll sein könnte. Denn die ständige Anspannung kann dafür sorgen, dass die Freien Radikale zunehmen. Sie kennen es vielleicht von sich selbst, aber oft sind es in solchen Situationen zuerst die Augen, die Verdauung und das Immunsystem als Ganzes, die leiden. Krämpfe und Störungen sind dabei häufig Symptome, dass der Körper eine Pause braucht. Hier soll das gelbe Pulver dann ansetzen und helfen.

Bei Schmerzen und Stress: Wann Kurkuma geben?

Schauen wir uns das Ganze einmal näher an: Wann und bei welchen Beschwerden wird Kurkuma beim Pferd eingesetzt? Da in der indischen Kultur das gelbe Pulver schon seit Jahrtausenden zur Unterstützung der Verdauung genutzt wird, wollen wir auch mit diesem Bereich beginnen. Leidet ein Pferd unter einer Darmentzündung, Durchfall oder Verdauungsbeschwerden, kann die oben beschriebene Wirkung (Bindung der Freien Radikale) von Vorteil sein.

Schwächelt einmal das Immunsystem, wie es beispielsweise während des Fellwechsels der Fall ist, ist es ebenso diese Eigenschaft, die Kurkuma zu einer sinnvollen Nahrungsergänzung machen kann. Zudem scheint Curcumin den Gallenfluss anzuregen, was bei Lebererkrankungen förderlich ist. Weiterhin werden der Knolle entzündungshemmende und schmerzlindernde Funktionen zugeschrieben.

Von letzteren sollen unter anderem Arthrosepatienten profitieren, die regelmäßig mit ihren Gelenken zu tun haben. Ebenfalls soll so die Wundheilung beschleunigt und allergische Reaktionen eingeschränkt werden. Ein wahrer Allrounder, diese Kurkuma fürs Pferd – oder?

Auch Arthrosepatienten profitieren von Kurkuma

Pferd mit Arthrose

Theorie und Praxis: Ist Kurkuma fürs Pferd sinnvoll?

Die positiven Eigenschaften von Curcumin sind schon beeindruckend. Doch handelt es sich hier wirklich um mehr als eine Theorie? Auch wenn viele Wirkungen beim Pferd sowieso noch nicht tiefgehend erforscht sind, steht fest, dass das Pulver eine relativ schlechte Bioverfügbarkeit mitbringt. Es ist kaum wasserlöslich und kann somit vom Körper schlecht absorbiert werden. Würde man Kurkuma fürs Pferd also pur füttern, werden Sie wohl kaum eine Veränderung feststellen können.

Jedoch können Sie die Verarbeitungsquote deutlich erhöhen. Wird es beispielsweise mit Piperin, Zimt und/oder Öl verabreicht, werden höhere Anteile des Curcumins vom Körper aufgenommen. Um die Verstoffwechslung zu optimieren wurde speziell auch die Gelbe bzw. Goldene Paste entwickelt. Hier wird das Pulver mit Wasser, Kokosöl und Pfeffer vermischt.

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Kurkuma fürs Pferd: Dosierung und Nebenwirkungen

Wollen Sie Ihrem Pferd Kurkuma füttern, achten Sie auf jeden Fall zunächst darauf, es nicht pur zu geben. Am besten probieren Sie unterschiedliche Mischungen aus. Durch den relativ starken Eigengeschmack kann es sein, dass Sie einige Versuche brauchen, bis Ihr Tier die Paste annimmt. Ist das einmal passiert können Sie die Fütterung präventiv langfristig einsetzen oder auch als Kur nutzen.

Die Verstoffwechslung geht hier relativ schnell und Kurkuma wird durchaus zügig wieder ausgeschieden. Darum ist es zudem sinnvoll, das Gewürz mehrmals am Tag (in akuten Fällen bis zu viermal, präventiv eher zweimal) zu füttern. Insgesamt werden 10 bis 25 g Kurkuma täglich für ein ausgewachsenes Pferd empfohlen. Die genaue Menge können Sie mit Ihrem Tierarzt oder Physiotherapeuten absprechen.

Übrigens: Bisher konnten keine Nebenwirkungen von Kurkuma fürs Pferd festgestellt werden. Sie können das gelbe Pulver also durchaus auch präventiv geben. Jedoch sollten Sie dabei immer auch ein Auge auf die Zusatzstoffe (z.B. in der Gelben Paste) haben und genau prüfen, ob diese nicht irgendwelche Beschwerden hervorrufen könnten.

Achten Sie drauf Kurkuma nicht pur zu füttern

Das Pferdefutter sollte individuell zusammengestellt werden

Einmal zusammengefasst: Was bringt Kurkuma fürs Pferd?

Die indische Knolle wird schon seit Jahrtausenden in ihrem Ursprungsland für naturmedizinische Zwecke eingesetzt. Inzwischen wurde sie auch von unserer Schulmedizin weitreichend auf ihre Wirkung beim Menschen untersucht. Zu Kurkuma fürs Pferd mangelt es jedoch noch an signifikanten Studien – die Meinungen der Tiermediziner gehen hier auseinander. Dennoch kann die Wurzel als Ergänzung bei folgenden Beschwerden gegeben werden:

  • Leber- und Gallenerkrankungen
  • Verdauungsstörungen (z.B. Durchfall)
  • Allergien
  • Arthrose und andere Gelenkbeschwerden
  • Wundheilung, Hauterkrankung und Entzündungen
  • Stärkung des Immunsystems

Fest steht dabei: Auch wenn die Wirkungen im Pferdekörper noch nicht hundertprozentig belegt sind, so können Sie bei einer Gabe von Kurkuma nicht viel falsch machen. Denn im schlimmsten Fall stellt sich kein Ergebnis ein, im besten Fall profitiert Ihr Pferd von der Gabe. Apropos Gabe: Füttern Sie Kurkuma nicht alleinig, da es vom Körper so nur sehr schlecht verstoffwechselt werden kann. Besser sind hier speziell verarbeitete Produkte oder das Anmischen der Gelben Paste.

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Quellen
https://tierarzt-beck.de/kurkuma-vom-gewuerz-zum-heilmittel/
https://www.paracelsus.de/magazin/ausgabe/201606/kurkuma-in-der-erfolgreichen-anwendung-bei-tieren
https://www.exklusiv-muenchen.de/gesundheit/wie-wirkungsvoll-ist-kurkuma-muenchner-mediziner-klaert-auf-54259