Sie wollen Ihr Pferd neu einstallen oder einfach nur den Stall ein wenig auffrischen? Ihr Pferd kommt mit dem bisherigen Futtertrog nicht richtig aus – es beißt ihn an oder äppelt rein? Wir verraten, wie Sie diese Probleme lösen können und welcher Futtertrog für Ihr Pferd der richtige ist!

Natürlich Füttern auf dem Boden

In der Natur ist es das Gras von der Wiese, was Pferde bevorzugt essen – es passt zu ihrem natürlichen Fress- und Bewegungsverhalten. Werden die Tiere jedoch von Menschen gehalten, müssen sie um einiges härter arbeiten, als sie es in freier Wildbahn tun würden. Gras allein als Nahrung reicht hier nicht aus. Stattdessen muss durch Kraft- und Rohfutter der Energiehaushalt stabil gehalten werden.

Das Pferd frisst in natürlicher Kopfhaltung

Natürliche Kopfhaltung des Pferdes bei der Futteraufnahme.

Das ursprüngliche Bewegungsmuster sieht vor, dass sich die Pferde mit dem Kopf auf den Boden beugen, um am Gras zu knabbern. Ganz intuitiv würden darum vielleicht einige meinen, dass es am natürlichsten wäre, auch das Ergänzungsfutter auf dem Boden zu verteilen – so stimmt immerhin die Körperhaltung, oder? Jein, denn auch wenn die Haltung stimmt, wird das Pferd, wenn es vom Boden frisst, mehr aufnehmen als das Futter an sich. Sand, Erde und Staub verschmutzen den Magen in zu großen Mengen und können Koliken zur Folge haben.

Drum ist es wichtig, das kleine Kraftfutter aus einem Futtertrog ans Pferd zu bringen. Heu und Stroh dagegen dürfen durchaus auf dem Boden verteilt werden – gerade im Stall. Auch hier kann man allerdings sogenannte Futterkrippen einsetzen.

Futter aus dem Eimer

Während der Fütterung

Kein wirklicher Futtertrog fürs Pferd, aber am nächsten an der Bodenfütterung ist der Futtereimer. Hier behält das Tier die natürliche Körperhaltung bei und kann dennoch durch die Beschränktheit des Eimers nur sauberes Futter aufnehmen. Außerdem geht dank dieser physischen Einschränkung nur wenig Futter verloren – es sei denn, das Pferd stößt den Eimer um. Um dem vorzubeugen, hilft es, besagten Eimer in einen Gummireifen zu stellen, der ihn an Ort und Stelle hält.

Soll ein Pferd mit dem Eimer gefüttert werden, gibt es einiges zu beachten. Zum einen muss der Henkel (falls vorhanden) zwingend entfernt werden. In diesem können sich die Tiere ansonsten mit ihren Beinen verfangen. Außerdem ist darauf zu achten, dass bei der Fütterung mehrerer Pferde mit dem Eimer genügend Abstand zwischen den Futterstellen gehalten wird. So kann jeder in Ruhe und ohne Futterneid genießen.

Hier kann es zu Futterneid kommen. Pferde stehen frei nebeneinander beim der Fütterung.

Pferde stehen frei in der Gruppe bei der Futteraufnahme. Dies kann zu Futterneid führen. Auch die Eimer mit Henkel sind nicht optimal.

Hier kann es zu Futterneid kommen. Pferde stehen frei nebeneinander beim der Fütterung.

Nach der Fütterung

Nach jeder Fütterung sollte der Eimer gründlich ausgewaschen und gereinigt werden, damit Futterreste entfernt werden. In diesem Zuge ist es auch empfehlenswert den Eimer auf Schäden zu untersuchen, aus denen Futter austreten könnte. Im besten Fall bekommt jedes Pferd immer denselben Eimer – diese werden also durch Farbe oder Beschriftung unterschieden.

Der Futtertrog fürs Pferd

Alternativ zum Eimer kann aus Futtertrögen gefüttert werden. Diese eignen sich vor allem für die Box und können dort fest installiert werden – am elegantesten ist die Lösung als Eckfutterkrippe. Meist verfügen sie in diesem Fall über ein großes Füllvolumen, welches auch große Futtermengen problemlos greifen kann. Auch schön: Ist ein solcher Futtertrog verbaut, bleibt eine Menge Platz der Box zum Stehen übrig.

Platzsparender Eckfuttertrog für Pferde

Der Eckfuttertrog für das Pferd. Fest und Platzsparend. Instagram: @haessliches_Entlein_saphir

Die feste Installation beugt auch dem Spielen mit dem Trog vor. Er kann nicht aus Langeweile umgeschmissen werden. So geht außerdem nur sehr wenig Futter verloren.

So sieht der ideale Futtertrog aus

Viele Pferde- bzw. Stallbesitzer installieren den Futtertrog bzw. die Futterkrippe auf Brusthöhe des Pferdes. So wird die Biegung des Genicks und die Entwicklung der Halsmuskulatur gefördert. Im Grunde gilt aber: Je niedriger der Trog, desto natürlicher die Haltung.

Länge und Tiefe sollten bei etwa 70 zu 35 cm liegen. Der Rand ist bestenfalls eher wulstig angelegt, damit Pferde nicht in die Versuchung kommen Futter hinauszuschieben oder zu blasen.

Alternative Türkrippe

Ist Ihr Pferd besonders neugierig und muss immer genau wissen, was im Stall gerade passiert? Will es sich deswegen nicht zum Ecktrog drehen um zu fressen? Die Lösung kann eine Türkrippe sein. Diese werden so befestigt, dass das Pferd immer alles im Blick haben kann. Bei Pferden, die zum Ausschlagen neigen, können sie außerdem außen an der Tür angebracht werden, sodass diese die Box nicht einmal betreten müssen, um zu fressen.

Türkrippen können von außen befüllt werden. Diese dreht man an der Pferdebox dann nach innen.

Die Türkrippe an den Boxen der Pferde. Diese werden von außen befüllt und nach innen zum füttern gedreht.

Material für Futtertröge

Kunststoff, Ton und Stein sind die gängigsten Materialien für den Futtertrog fürs Pferd. Sie sind schlüssig und unnachgiebig. Außerdem können gerade Ton und Stein auch nicht angekaut werden. Weicher Kunststoff dagegen hat den Vorteil, selbst beim Anbeißen keine spitzen Ecken zu hinterlassen. Holz dagegen eignet sich nicht als Futtertrog – erstens splittert es und zweitens hinterlässt es beim Verbauen Kuhlen und Ritzen in denen sich das Futter verfangen kann. Gärt oder verdirbt es dort und wird später gegessen, kann das zu Koliken führen.

Regelmäßige Reinigung

Vor jeder Fütterung sollte der Trog gereinigt werden. Altes Futter wird entfernt und auch Pferdeäppel oder Urin müssen herausgenommen werden. Leider gibt es immer wieder Pferde, die den Trog mit einer Toilette verwechseln – damit sie keine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes erleiden, muss in diesen Fällen besonders gründlich gereinigt werden.

Unruhige Pferde – diese Probleme gibt es

Bei der Fütterung kann es natürlich auch Probleme mit einigen Tieren geben. Vielleicht haben sie einfach ein unruhiges Wesen oder vielleicht auch Orientierungsschwierigkeiten. Fakt ist aber, dass es immer wieder Pferde gibt, die aus Menschensicht Unfug anstellen.

Pferd äppelt in Futtertrog – und jetzt?

Um das Äppeln in den Futtertrog zu verhindern, kann dieser zuerst einmal an einer anderen Stelle platziert werden. Denn es ist durchaus wahrscheinlich, dass er sich einfach genau in der Kotecke befindet. Alternativ kann er auch höher gehängt werden – solange das der Pferdenacken zulässt.

Pferd wirft Futter aus dem Trog – was tun?

Wirft das Pferd Futter aus dem Trog, macht es das meist nicht mit Absicht. Meist liegt es daran, dass die Trogränder nicht hoch genug sind und das Futter beim Fressen selbst herausfällt. Beobachten Sie das, hilft nichts anderes als einen besser geeigneten Trog zu kaufen.

Sehen Sie aber, dass Ihr Pferd das Futter absichtlich auswirft, deutet das auf Unzufriedenheit und Stress hin – haben Sie vor kurzem etwas verändert? Vielleicht den Stall gewechselt oder das Trainingsprogramm enorm überarbeitet? Meist brauchen die Tiere dann nur ein wenig Gewöhnungszeit. Wird es allerdings nicht besser oder frisst Ihr Pferd gar nicht mehr, ist es an der Zeit den Tierarzt zu rufen.

Sonderfall: Pferde mit Atemwegserkrankungen füttern

Hat Ihr Pferd Probleme mit der Atmung bzw. den Lungen, ist es auf jeden Fall sinnvoll, es mit gesenktem Kopf fressen zu lassen. So kann der Schleim aus den Atemwegen ablaufen und sickert nicht in die Lunge ein. Ein Futtereimer oder ein bodennaher Futtertrog sind hier also die besten Varianten.

Quellen
https://www.pferdchen.org/Pferde/Ernaehrung/Richtig-fuettern/Fuetterungsarten.html
https://www.gutefrage.net/frage/warum-aeppelt-mein-pferd-in-den-futtertrog
https://www.horse-gate-forum.com/forum/ratgeber-pferde/erfahrungen-probleme-und-erlebnisse/29405-pferd-spielt-am-futtertrog