Schon als Kinder träumten wir von nichts anderem als Tag und Nacht auf dem Pferderücken zu verbringen – hier findet man ja bekanntlich das Glück der Erde. Und auch wenn unsere Eltern vielleicht nicht die Möglichkeiten hatten, uns den Traum eines eigenen Pferdes zu ermöglichen, so waren es vielleicht die Reiterferien, die ihn uns leben lassen haben. Warum eigentlich nicht noch einmal als Erwachsener dieses Erlebnis machen? Was Sie über den Urlaub zu Pferde wissen müssen und wie Sie sich selbst oder Ihre Kinder vorbereiten, erfahren Sie jetzt.

Das sind Reiterferien

Zu Beginn scheint sich der Begriff von ganz allein zu erklären: Man verbringt die Ferien mit und auf einem Pferd. Doch Reitferien umfassen so viel mehr.

Pferdepflege von A bis Z

In vielen Reitschulen kommt die Pferdepflege und was alles dazugehört leider etwas kurz. Dafür eignen sich Reitferien hingegen wunderbar, denn hier kann man neben dem Reiten an sich auch andere Facetten der Pferdehaltung kennenlernen. Gerade der Umgang mit Sattel und Trense, das Pferdeführen, die Fütterung und die Fell- sowie Hufpflege sind in dieser Zeit wertvolle Erfahrungen für alle Pferdebegeisterte.

Pferd wird von Kind geführt

Eine der ersten Übungen in den Reitferien: Wie führe ich ein Pferd richtig

Sicher Reiten lernen

Die Reitferien bieten außerdem auch eine Möglichkeit des Intensivunterrichts, in dem man schnell und effektiv lernt, sich auf dem Pferd zu halten und ihm Befehle zu geben. Gestartet wird meist mit dem Longenunterricht. Dabei wird das Pferd samt Reiter an der Longe (einer meist 8 m langen Leine) im Kreis um den Reitlehrer geführt. Der Lehrer bestimmt dabei zu Beginn Geschwindigkeit und Gangart – so, dass sich der Reiter langsam an das Gefühl des Pferderückens gewöhnen kann. Später gibt der Reiter selbst die Anweisungen an das Pferd – dabei wird er durch die Longe zusätzlich abgesichert.

Der nächste Schritt auf dem Weg ins Pferdeglück ist das Abteilungsreiten. Die Abteilung besteht aus einer Gruppe von Reitern, welche mit einer Pferdelänge Abstand hintereinander reiten. Der Reitlehrer gibt Kommandos für alle Schüler. Hier wird die Fähigkeit des eigenständigen Lenkens und der Kontrolle über das Pferd in einem sicheren Umfeld getestet.

Neben den praktischen Einführungsübungen sollten bei guten Reitferien auch einige theoretische Grundkenntnisse vermittelt werden. Dazu gehören Reitregeln und wichtige Pferdefakten. Auch die Stall- und Pferdepflege, das richtige Auf- und Absatteln sowie -zäumen sollten behandelt und geübt werden.

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Auch für erfahrene Reiter

Für erfahrene Reiter ist das Reiten an der Longe und in der Abteilung wahrscheinlich eher uninteressanter. Für sie sind oft die ausgedehnten Ausritte reizvoll. Wer normalerweise eine Reitschule in der Stadt oder am Stadtrand besucht, wird nur selten in den Genuss eines solchen Ausflugs kommen. Gerade dann eignen sich Reitferien auf dem Lande oder am Meer besonders, um zu Pferd einige Abenteuer in der Natur zu erleben.

Ausritt in den rReiterferien

In Reitferien werden ausgedehnte Ausritte unternommen

Freundschaften fürs Leben

Pferdefreundschaften halten nicht nur in den Geschichten oft ewig. Wer sich bei Reitferien kennenlernt, kann sicher sein, dass er wenigstens etwas gemeinsam hat: Die Liebe zum Pferd. Allein auf dieser Basis werden Freundschaften leicht geschlossen.

Reitferien für Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche profitieren oft von Reiterferien. Für sie ist die Zusammenarbeit in der Gruppe und mit Tieren eine wertvolle Erfahrung, die ihnen ein Leben bleibt. Es werden neben dem Sozialverhalten auch körperliche Fertigkeiten wie die Motorik und das Gleichgewichtsbewusstsein gefördert. Auch Muskeln – gerade im Oberschenkel und Rücken – werden gebildet und ausgebaut. Das kann zu einer besseren Körperhaltung führen.

Weil man beim Reiten voll und ganz bei der Sache sein muss, stellt sich oft ein positiver Effekt auf die Konzentrationsfähigkeit ein. Außerdem wirken sich die Ferien zu Pferde positiv auf das Einfühlungsvermögen, die Intuition, das Fairness-Gefühl und das eigene Selbstbewusstsein aus.

Ab welchem Alter?

Normalerweise spricht man davon, dass sich Reitferien für Kinder ab dem Schulalter eignen. Davor sind die Kinder meist zu aufgeregt und unkonzentriert für solche längeren Lernperioden. Wer mit kleineren Kinder in den Reiturlaub fahren will, der sollte sich nach speziellen Angeboten erkundigen. Nach oben hin gibt es keine Altersbeschränkung.

Reiterferien – reine Mädchensache?

So wie in den Reitställen und Reitvereinen sind auch bei den Reiterferien die Mädchen deutlich in der Überzahl. Obwohl Reiten und der Umgang mit Pferden auch für Jungs ein tolles Hobby ist. Wer Reiterferien für seinen Sohn plant, sollte beim Anbieter nachfragen, wie hoch erfahrungsgemäß der Jungenanteil ist.

Reitferien für Erwachsene

Reitferien sind nicht nur für Kinder ein Erlebnis, sondern können auch für erwachsene, leidenschaftliche Pferdeliebhaber genau das Richtige sein. Dabei ist es egal, ob man noch nie auf einem Pferd saß oder seinen eigenes Turnierpferd besitzt – für jeden findet sich eine passende Option. Es gibt sogar Anbieter, bei denen man das eigene Pferd mitbringen kann – so lernen Pferd und Reiter mal eine neue Umgebung kennen. Urlaub mit dem eigenen Pferd hat viele Vorteile. Endlich kann man einmal so richtig viel Zeit mit seinem Pferd verbringen. Das fördert die Beziehung zwischen Reiter und Pferd und ist eine tolle gemeinsame Erfahrung. Positiver Nebeneffekt: Man muss sich nicht um eine Betreuung für das zu Hause gebliebene Pferd kümmern.

Das muss mit in die Reitferien

Je nachdem, wohin man fährt, sollte man darauf achten, welche Utensilien vom Reiterhof gestellt werden. Meist gibt es hier auch Möglichkeiten, die Grundausstattung wie Helm und Stiefel auszuleihen. Um aber auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie kontrollieren, ob das der Fall ist. Wer lieber vorbereitet sein möchte, dem haben wir hier eine kleine Checkliste zusammengestellt, was für die Reitferien eingepackt werden muss.

Packliste für die Reitferien

  • Reithelm
  • Reitstiefel oder Chaps und passende Schuhe
  • Sicherheitsweste /-jacke
  • Reithose
  • Genügend Oberteile
  • Andere Ausrüstung wie Handschuhe, Gerte, …
  • Stallkleidung inkl. passende Schuhe
  • Freizeitbekleidung & was man für den normalen Urlaub auch braucht

Die schönsten Orte und Zeiten

Je nach Jahreszeit eignen sich unterschiedliche Orte verschieden gut für Reitferien. Der Strand ist zum Beispiel im Frühjahr und Sommer besonders reizvoll, wenn man auch samt Pferd mal ins erfrischende Nass waten kann. Im Winter dagegen sind es vor allem die romantisch verschneiten Wälder die Reiter anlocken. Bauern- und Reiterhöfe mit Reithalle dagegen eignen sich das ganze Jahr über für Besucher aller Fortschrittsklassen.

Übrigens: Die Reitferien müssen sich keinesfalls auf Deutschland beschränken. Auf der ganzen Welt gibt es Reiseziele, die sich perfekt auf dem Rücken der Pferde erkunden lassen.

Reiterferien am Strand

Reiturlaub in einem südlichen Urlaubsland mit Ausritten am Strand

Auf ins Reisebüro oder doch woanders?

Wer neugierig geworden ist und nach den perfekten Reitferien für sich selbst oder seine Kinder sucht, kann sich sich an ein örtliches Reisebüro wenden. Besonders eignen sich hier Reisebüros, die sich auf Aktiv- und Erlebnisreisen spezialisieren.

Finden Sie niemanden in Ihrer Nähe, der Ihnen helfen kann, fragen Sie am besten auf dem eigenem Reiterhof mal nach – vielleicht kann Ihnen jemand einen Tipp geben und den Kontakt herstellen.

Natürlich findet man auch im Internet eine Menge spezialisierter Reiseveranstalter, die Reiterferien organisieren. Hier bieten auch viele Gestüte und Reiterhöfe direkt Reiterferien an – da ist sicher für jeden was dabei.

Quellen

www.oskar-lernt-englisch.de/reiterferien/
www.pferdreiter.de/anfaenger.php