Reiter auf Pferd

Der Weg zum eigenen Pferd: Die Reitbeteiligung

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Die Reitbeteiligung - reiten wie auf einem eigenen Pferd

Ein Pferd braucht viel Zeit, Liebe und auch Geld. Nun kann es aber passieren, dass man als Pferdebesitzer dies alles nicht mehr in ausreichendem Maß leisten kann oder will. Weil man sich zum Beispiel wieder mehr Leben außerhalb des Stalles wünscht, weil man ein Kind erwartet, weil man beruflich stärker eingebunden ist oder sich die finanzielle Situation verändert hat. An diesem Punkt kann eine Reitbeteiligung interessant werden.

Was ist eine Reitbeteiligung überhaupt?

Bei einer Reitbeteiligung teilt der Besitzer eines Pferdes das Nutzrecht für sein Tier mit einem zweiten und eventuell dritten Reiter. Der beteiligte Reiter erhält die Erlaubnis (und die Verpflichtung), das Pferd an vereinbarten Tagen wie sein eigenes zu reiten und zu versorgen. Der Pferdebesitzer bekommt vom beteiligten Reiter dafür eine angemessene Gebühr für die anteiligen Unterhaltskosten. Meist wird diese Reitbeteiligung vertraglich geregelt.

Im Idealfall liefert diese Vereinbarung einen Mehrwert für alle Beteiligten. Der Besitzer wird finanziell und zeitlich entlastet. Der beteiligte Reiter hat nicht nur ein Pferd zum Reiten, sondern kann sich an ein Pferd gewöhnen und eine Beziehung zu ihm aufbauen, fast als wäre es das eigene. Und das Pferd bekommt die Aufmerksamkeit und Bewegung, die ihm zusteht.

Was muss bei der Reitbeteiligung beachtet werden?

Ganz wichtig ist, dass sich sowohl der Besitzer, als auch der beteiligte Reiter vor dem Eingehen einer Reitbeteiligung im Klaren darüber sind, was sie sich eigentlich von dieser Gemeinschaft wünschen.

Der Besitzer des Pferdes muss entscheiden, was alles mit seinem Pferd gemacht werden darf: Wie sieht es mit der Pflege aus? Dürfen Ausritte unternommen und Turniere geritten werden? Sind auch Kinder in der Reitbeteiligung gewünscht? Soll oder darf der beteiligte Reiter am Reitunterricht teilnehmen?

Der beteiligte Reiter dagegen muss wissen, welche dieser Fragen er mit „ja“ beantwortet haben möchte. Er sollte sich Gedanken machen, wieviele Tage in der Woche er sich mindestens mit dem Pferd wünscht und ob er diese Zeit auch zuverlässig aufbringen kann.

Um zu klären, ob man auf einer Wellenlänge ist, sollten ausführliche Gespräche zwischen Besitzer und Reiter geführt werden. Beide Beteiligte sollten sich auf zwei bis drei Tage einigen, an denen sie im Stall sind – nur dann ist auch der Beziehungsaufbau zwischen dem neuen Reiter und dem Pferd gewährleistet.

2 Reiter auf Pferden im Gelände
Gerade für Besitzer von 2 Pferden kann eine Reitbeteiligung viele Vorteile haben.

Zuverlässigkeit ist das A und O

Sowohl Reiter, als auch Besitzer müssen sich darauf verlassen können, dass die vereinbarten Zeiten und Regeln eingehalten werden. Das bedeutet auch, dass das Geld immer regelmäßig beim Besitzer eingeht und sich der beteiligte Reiter auch zuverlässig an den vereinbarten Tagen um das Pferd kümmert.

Wichtig! Bei einer Reitbeteiligung hat immer der Besitzer das letzte Wort zu allem, was das Pferd angeht. Deswegen ist es sehr wichtig, dass sich Besitzer und beteiligter Reiter verstehen und auch mal ein kritisches Wort vertragen.

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Vorteile einer Reitbeteiligung für Pferdebesitzer

Wie schon angesprochen, ist die Reitbeteiligung vor allem als Entlastung für den Pferdebesitzer gedacht. Mit einem zweiten Reiter stellt der Besitzer sicher, dass sein Pferd regelmäßig geritten und gepflegt wird. Außerdem ist für viele auch die finanzielle Unterstützung ein wichtiger Aspekt – ein Pferd ist schließlich sehr teuer.

Im Ausnahmefall bietet die Reitbeteiligung außerdem die Möglichkeit für den Besitzer, problematische Angewohnheiten, die das Pferd entwickelt hat, gemeinsam zu bewältigen. Hier sind meist besonders erfahrene Reiter gefragt, die sich mit der Pferdeausbildung auskennen. Weniger erfahrene Reiter sollten sich davon aber nicht entmutigen lassen, denn dies ist eher ein Sonderfall ist.

Reiter mit Pferd beim Reiten auf dem Reitplatz
Eine Reitbeteiligung kann den Pferdebesitzer entlasten.

Vorteile der Reitbeteiligung für beteiligte Reiter

Oft sind es Reitschüler, die an einer Reitbeteiligung interessiert sind. Sie wollen, statt ständig ein anderes Pferd zur Seite gestellt zu bekommen, lieber immer dasselbe Pferd reiten, eine partnerschaftliche Beziehung zu ihm aufbauen und vielleicht sogar Turniere bestreiten.

Es ist außerdem eine gute Möglichkeit für alle Reiter, die sich überlegen, sich ein eigenes Pferd zu kaufen. In der Reitbeteiligung können sie ausprobieren, ob sie mit der Verantwortung umgehen können, die ein eigenes Pferd mit sich bringt. Manchmal besteht sogar die Möglichkeit das Pferd nach einiger Zeit zu Kaufen, falls sich die Beziehung positiv entwickelt hat.

Kosten einer Reitbeteiligung

Grundsätzlich sind die Kosten natürlich vereinbarungssache. Meist sind sie davon abhängig, wie oft der Reiter im Stall und mit dem Pferd unterwegs ist – je so öfter das der Fall ist, desto teurer die Reitbeteiligung. Abstufungen gibt es außerdem nach der Erfahrung der Reiter – hat der Reiter schon viel Erfahrung mit Pferden und vielleicht sogar mit deren Training, wird er üblicherweise einen geringeren Betrag bezahlen, als ein weniger erfahrener Reiter, da sowohl Besitzer als auch Pferd von diesem Wissen profitieren.

Tipp! Eine Reitbeteiligung kostet den beteiligten Reiter in der Regel zwischen 40 und 200€ im Monat. Da sich die laufenden Kosten eines Pferdes auf etwa 150 bis 400€ im Monat belaufen, ist das eine faire Beteiligung an diesen.

Die vertragliche Regelung der Reitbeteiligung

Reitbeteiligungen müssen nicht zwangsweise vertraglich abgesichert werden, es empfiehlt sich jedoch. Einen Mustervertrag dazu findet man im Internet zum Beispiel auf der Seite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN. Wenn ein Vertrag aufgesetzt ist, in dem Rechte und Pflichten aller Beteiligten festgelegt werden, greift im Ernstfall das deutsche Recht.

Versicherungsschutz bei einer Reitbeteiligung

Prinzipiell ist für die Schäden die ein Pferd verursacht immer der Besitzer verantwortlich, auch wenn das Pferd in dem Moment vom beteiligten Reiter geritten wurde. Grundsätzlich sollte darum jeder Pferdebesitzer eine Tierhaftpflichtversicherung abschließen. Diese muss bei einer Reitbeteiligung auch das Fremdreitrisiko mit abdecken.

Achtung! In der Versicherung dürfen nicht nur Gastreiter, sondern auch regelmäßige Reiter außerhalb des Besitzers inkludiert sein.

Der beteiligte Reiter sollte außerdem unbedingt eine private Unfallversicherung für alle Risiken abschließen, die das Pferd betreffen. Gesetzliche Unfallversicherung decken kosmetische Operationen und Bergungskosten nur in den seltensten Fällen ab.

Die passende Reitbeteiligung finden

Wer nach einer Reitbeteiligung sucht, wird feststellen, dass das nicht immer so leicht ist. Am besten fragt man zuerst einmal im eigenen Stall nach – die Reitlehrer können gut einschätzen, welches Pferd zu wem passen würde. Ansonsten erfährt man von Angeboten meist durch Mund-zu-Mund-Propaganda oder aus Pferdezeitschriften. Auch Online-Angebot zum Beispiel via eBay-Kleinanzeigen können hilfreich sein.

Gibt es eine Alternative zur Reitbeteiligung?

Alternativ zur Reitbeteiligung können sich zwei Reiter auch zu einer Eigentümergemeinschaft für ein Pferd zusammentun. Diese liefert neben dem Nutzrecht auch das dingliche Recht am Pferd. Außerdem können sich Reiter auch immer Pferde mieten, wie es beispielsweise in der Reitschule und im Urlaub der Fall ist.

Quellen

www.wikipedia.org/wiki/Reitbeteiligung
www.nuernberger.de/…/reitbeteiligung-absichern/
www.t-online.de/leben/…/reitbeteiligung-ein-erster-schritt-zum-eigenen-pferd
www.pferdefluesterei.de/a-z/reitbeteiligung/

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