Pferdemuskulatur
Die Muskulatur des Pferdes

Muskulatur beim Pferd: Verspannungen erkennen und lösen

Finden Sie auch, dass das Glück der Erde tatsächlich auf dem Rücken der Pferde liegt? Umso schlimmer, wenn es mit dem Reiten einfach nicht klappt, weil das Tier scheinbar keine Lust hat, sich bockig zeigt und einfach nicht zur Ruhe kommt. Einer der häufigsten Gründe dafür ist die verspannte Muskulatur beim Pferd, insbesondere wenn es sportlich sehr aktiv ist. Doch zum Glück können Sie Ihrem Liebling bei diesem Problem helfen.

Ursachen für Muskelverspannungen beim Pferd

Wie auch bei vielen anderen Krankheiten können die Gründe sehr vielseitig und unterschiedlich sein. So ist es zum Beispiel möglich, dass der Reiter selbst durch Unwissenheit oder unsachgemäßes Reiten die Muskulatur beim Pferd beeinträchtigt. Zu lange Belastungsperioden oder der falsche Sitz können ursächlich für eine zunehmende Verhärtung der Muskeln sein.

Unpassende Ausrüstung

Schuld an der Fehlbelastung muss übrigens nicht immer direkt der Reiter sein, auch ein zu kleiner, zu großer oder einfach nicht passender Sattel kann der Grund sein. Normalerweise sollte dieser nämlich so aufliegen, dass sich das Gewicht des Reiters gleichmäßig über den Pferderücken verteilt. Ist das der Fall, wird die Muskulatur geschont und Verspannungen verhindert.

Jedoch können auch Sattel, die einst gepasst haben, irgendwann nicht mehr ideal sein. Durch (Muskel-)Wachstum, Gewichtsveränderungen oder durch ein höheres Alter kann sich die Struktur des Rückens verändern. Um in diesen Fällen eine Muskelverhärtung zu verhindern, ist es eine gute Idee, den Sattel mindestens einmal im Jahr von einem Fachmann prüfen zu lassen. Gegebenenfalls kann dieser ihn gleich entsprechend aufpolstern, damit er wieder richtig sitzt.

Der Fachmann prüft den Sattel

Bei Veränderungen der Rückenmuskulatur  sollte der  Sattel durch einen Fachmann überprüft werden.

Genetische Fehlbildungen

Einige Pferde sind für Abfälligkeiten den Rücken betreffend bereits vorgeprägt. Ihr Körperbau ist so geschaffen, dass sie z.B. zu einem kurzen Rücken, einem Schwanenhals oder einfach Übergewicht neigen. Berücksichtigen Sie diese Veranlagungen unbedingt beim Training und führen Sie eventuell auch eine spezielle Rückenschule durch.

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Auch beim Sattelkauf gibt es in diesen Fällen spezielle Kriterien zu berücksichtigen, damit Sie Ihr Pferd nicht überlasten. Lassen Sie sich dabei am besten vom Fachmann beraten und prüfen Sie regelmäßig den Sitz. Achten Sie außerdem unbedingt auf Symptome von Verspannungen.

Nährstoff- oder Vitaminmangel

Ebenso kann die Fütterung verantwortlich sein für Muskelverspannungen. Dabei ist es meist ein Mangel an Antioxidantien – also beispielsweise Selen oder Vitamin E –, welche für Probleme mit der Muskulatur beim Pferd sorgen. Diese sind normalerweise nämlich dafür verantwortlich, freie Radikale zu neutralisieren.

Jene freien Radikale – bleiben sie aktiv – führen zu einem Zellverfall sowie Gewebeschäden und können die Zellmembran angreifen. Nur wenn sie von Antioxidantien unschädlich gemacht werden, kann die Muskelzelle und damit die gesamte Muskelstruktur erhalten werden.

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Weitere Ursachen für Muskelverhärtungen

Bekannte Gründe für solche Probleme sind (wie auch bei uns Menschen) Blockaden in den Gelenke. Diese entstehen oft, wenn sich das Pferd in der Box verliegt. Auch ein Sturz beim Training oder beim Spielen auf der Weide kann ursächlich sein. Besonders zutreffend ist das, wenn die Landung sehr ungünstig ausfällt. Oft verschlimmern sich die Schmerzen zudem, weil das Pferd die Muskeln unbewusst anspannt und dadurch zusätzlich belastet.

Muskelverspannung durch Verlegung in der Pferdebox

Verlegung des Pferdes in der Box kann zu Muskelverspannungen führen.

Ebenfalls nicht auszuschließen sind Zahnschmerzen. Denn wie auch bei uns Menschen können diese nicht nur zu Appetitlosigkeit, sondern auch zu einer generellen Mattheit führen. Werden sie nicht gleich behandelt, ist das oft Grund für eine Verspannung der Muskulatur beim Pferd.

Folgen bei Nichtbehandlung

Leidet ein Tier über einen längeren Zeitraum unter Muskelverspannungen, kann das außer anhaltender Schmerzen noch weitere negative Folgen haben. So werden die Muskeln unter anderem durch die Verhärtungen oft nicht mit genügend Blut versorgt. Dadurch mangelt es auch an Sauerstoff und Nährstoffen, die die Zellen aber dringend benötigen.

Das führt zu einem Zellabbau und kann in extremen Fällen für Schäden am Knochengerüst und der Wirbelsäule sorgen, wenn das Pferd weiter belastet wird. Werden die Verspannungen gar nicht behandelt, kann das so weit gehen, dass als Konsequenz Arthrose begünstigt wird. Achten Sie also unbedingt auf die Symptome!

Symptome: So äußern sich Verspannungen

Ebenso wie die Ursachen können auch die Symptome von Muskelverspannungen sehr vielfältig sein. Am besten lassen sie sich meist an der Longe in Form von Steifheit der betroffenen Stellen, Taktunreinheit oder gar Lahmheit erkennen. Diese treten auf, weil die Gelenke durch die Verhärtungen ihre übliche Beweglichkeit zur Biegung verlieren. Beobachten Sie eben diese Zeichen, gilt es nun herauszufinden, ob wirklich Verspannungen die Ursache sind oder es einen anderen Grund gibt.

Pferd an der Longe kann Muskelverspannungen zeigen.

Muskelverspannungen des Pferdes können auch an der Longe erkannt werden.

Arbeiten Sie mit Ihrem Pferd, um Lahmheit früh zu erkennen

Am besten geht das, wenn Sie die Muskelgruppen Ihres Pferdes abtasten. Dazu streichen Sie einfach mit der flachen Hand oder gezielt mit den Fingern am Muskelstrang entlang. Sind die Muskeln gelockert, werden sie schon unter ein wenig Druck einfach nachgeben. Leidet Ihr Pferd hingegen an Muskelverspannungen, zeigt es sich oft unwillig, wehrt dir Berührung sogar ab.

Sie werden zudem feststellen, dass die Muskulatur hart und unbeweglich ist. Überprüfen können Sie das auch an der Longe: Normalerweise schwingen die Muskeln mit den Bewegungen mit Tun sie das nicht, ist das ein deutlicher Hinweis auf Verhärtungen. Um sicher zu gehen, sollte zudem der Tierarzt oder ein speziell ausgebildeter Pferdephysiotherapeut zu Rate gezogen werden.

Muskelverhärtungen beim Pferd: Behandlung

Um die Muskulatur beim Pferd wieder zu lockern, muss zunächst die Ursache für die Verspannung gefunden und behandelt werden. Dabei helfen Tierärzte und Physiotherapeuten, denn diese können die Schmerzen lokalisieren und wissen, welcher Ort auf welchen Grund hinweist. Ist eine Behandlung eingeleitet, können zudem folgende Maßnahmen eingeleitet werden, um das Lösen von Verhärtungen selbst noch zu unterstützen.

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Die richtige Fütterung

Wie schon gesagt, sind fehlende Antioxidantien oft Ursache für Verspannungen. Dem können Sie vorbeugen, indem Sie spezielles Mineralfutter mit einer Anreicherung von Selen oder Vitamin E geben. Auch Aminosäuren (u.a. aus Spirulina) sind häufig effektive Zusatzstoffe.

Zudem ist manchmal auch eine Übersäuerung des Körpers Schuld an Muskelverhärtungen beim Pferd. Diese verhindern Sie, wenn Sie zum Beispiel Futterpausen über 4 Stunden vermeiden. Ebenfalls kann die Portionsreduzierung von Heu und Silage sowie Getreide und Zucker förderlich sein.

Auch eine Entsäuerungskur zeigt oft Erfolge. Dazu ist es besonders wichtig, dass das Pferd viel trinkt, denn so gibt es die Säure über den Urin ab. Auch spezielle Kräuter, welche eine abführende Wirkung haben, können ergänzend eingesetzt werden.

Equitop Myoplast unterstützt die Muskulatur des Pferdes.

Spezielles Zusatzfutter wie Equitop Myoplast unterstützt die Muskulatur des Pferdes.

Massage und Co.: Auf zur Pferdephysiotherapie

Wie bei uns Menschen auch kann eine Massage entspannend sein, denn hier werden Blockaden und Verspannungen effektiv gelöst. Jedoch ist es für einen Laien oft nicht leicht, die richtigen Punkte zu finden und gezielt zu behandeln. Dafür gibt es zum Glück aber die Pferdephysiotherapie.

Die Therapeuten kennen die Muskulatur vom Pferd in- und auswendig und wissen genau, welche Behandlung wann sinnvoll ist. Oft können Verhärtungen nämlich nicht nur durch Druck gelöst werden. Dann kommen zusätzlich warmes Rotlicht, Auflagen mit Bockshornklee oder gar osteopathische Maßnahmen zum Einsatz.

Wollen Sie diese übrigens gern auch selbst durchführen, können Sie auch spezielle Lehrgänge besuchen oder sich von Ihrem eigenen Therapeuten beraten lassen. Jedoch sollten Sie wirklich nur dann selbst handeln, wenn Sie sich sicher fühlen, denn falsche Handgriffe können es manchmal auch schlimmer machen.

Verspannungen der Muskulatur werden von einer Physiotherapeutin gelöst.

Die Physiotherapeutin löst die Verspannungen der Muskulatur des Pferdes.

Quellen
https://www.tiereundnatur.de/verspannungen-beim-pferd-loesen
https://www.dr-susanne-weyrauch.de/locker-den-sport
https://www.wege-zum-pferd.de/artikel/stresspunkte/

Ein Kommentar zu “Muskulatur beim Pferd: Verspannungen erkennen und lösen”

  1. Anke Schmidt sagt:

    Hallo mein Pferd hat eine Muskel Verhärtung vor dem Wiederriss RICHTUNG Ko Abwärts bis runter Schulter. Eine aüßert ungewöhnliche Stell,ausgelöst durch ein klemmen 6/7 Halswirbels. Wer hat Erfahrung damit kann uns helfen?