Pferde mit Mariendistel bei Leberbeschwerden behandeln
Mariendistel bei Leberbeschwerden beim Pferd

Mariendistel beim Pferd – effektiv bei Leberbeschwerden?

Leberprobleme sind für Pferd und Mensch sehr leidvoll. Sie gehen meist mit schmerzhaften Symptomen wie Bauchkrämpfen einher. Auch ein Leistungsabfall, anhaltende Müdigkeit, starker Gewichtsverlust und Koliken können Symptome sein. Damit sich Ihr Liebling schnell erholt, kann die Mariendistel beim Pferd zur Entgiftung helfen.

Leberprobleme beim Pferd erkennen

Leider bleiben Probleme mit der Leber oft sehr lange Zeit unbemerkt. Erst wenn zirka 60 bis sogar 70 Prozent des Organs angegriffen sind, zeigen sich Symptome – und dann heißt es am besten schnell handeln. Zugute kommt uns da die sehr effiziente Regenerationsfähigkeit der Leber, die man mit speziellen Entgiftungskuren noch zusätzlich anregen kann.

Doch wie erkennen Sie nun, dass Ihr Pferd unter Leberproblemen leidet? Oft zeigen Pferde erste Symptome wie Mattigkeit, Desinteresse, Muskelabbau, ja sogar Apathie. Die erkrankten Tiere verhalten sich zudem Artgenossen und Menschen gegenüber oft abwehrend, launisch und handeln unberechenbar.

Im Verlauf der Erkrankung zeigen sich dann auch Appetitlosigkeit, Durchfall oder Verstopfungen. Blähungen, stinkender Kot und häufig auftretende Koliken können ebenfalls Hinweise auf ein Leberproblem darstellen. Ein ganz deutlicher Hinweis ist außerdem Gelbsucht – also wenn der normalerweise weiße Augapfel sich gelb färbt. Auch Hufrehe, das Equine Cushing und Hautprobleme beim Pferd können durch Mängel an der Leber verursacht werden.

Leberbeschwerden zeigen sich auch mit Gelbsucht

Gelbsucht kann auf Leberprobleme beim Pferd hinweisen

Leberprobleme behandeln – oder: Mariendistel Wirkung

Haben Sie mit Schrecken festgestellt, dass Ihr Pferd tatsächlich an einer Erkrankung der Leber leiden könnte, lassen Sie das am besten noch einmal vom Tierarzt prüfen. Dieser kann die genauen Leberwerte im Blut feststellen und den Verdacht dadurch bestätigen oder entkräften.

Außerdem wird der Tierarzt Ihnen einen Behandlungsablauf vorschlagen. Da die Leber aber, wie schon erwähnt, über sehr gute regeneratorische Fähigkeiten verfügt, ist meist eine Entgiftungskur der einfachste und effizienteste Schritt. Diese wird oft mit Hilfe der Mariendistel durchgeführt.

Einige Fakten zum Heilkraut

Schon lange wird die Mariendistel zur Behandlung von Leberproblemen eingesetzt. Übrigens nicht nur beim Pferd, sondern bei eigentlich fast allen Säugetieren, wirkt sie stoffwechselanregend, leberentgiftend und zellregenerierend. Es sind diese Fähigkeiten, die wir uns bei der Behandlung mit dem Heilkraut zunutze machen.

Ursprünglich wächst die Pflanze gern in den warmen, aber nicht zu heißen Gebieten Südeuropas, Asiens und Nordafrikas. Doch heute wird sie auch oft in Deutschland bis hoch ins kühle Norwegen gezüchtet. Solange sie einen trockenen Boden und ein wenig Sonne vorfindet, ist die Mariendistel eigentlich glücklich. Dann kann sie auch geerntet und ihr Hauptwirkstoff (Silymarin) aus Samen und Früchten extrahiert werden.

Bei Leberbeschwerden bei Pferden wird die Mariendistel eingestezt

Die Mariendistel wird beim Pferd gerne bei Leberbeschwerden eingesetzt.

Silymarin – zur Stärkung von Leber und Pferd

Es ist eben dieser Hauptwirkstoff, der die Mariendistel beim Pferd mit Leberproblemen so beliebt macht. Er trägt dazu bei, dass die Leberwände so stabilisiert werden, dass organschädigende Stoffe nur noch sehr vereinzelt eindringen können. So kann die Leber ihre Selbstregeneration angehen.

Tatsächlich unterstützt Silymarin aber zusätzlich auch noch diese Regeneration indem es die Fettverdauung anregt. Damit wird die Leber entlastet und es findet eine Entgiftung statt. Schon nach wenigen Tagen können Sie meist eine Besserung der Symptome verzeichnen.

Weitere Anwendungsbereiche der Mariendistel beim Pferd

Durch die enthaltenen Linol- und Ölsäure sowie die zahlreichen Eiweiße kann Mariendistel auch an anderen Stellen Anwendung finden. So kann sie zum Beispiel bei einer Futterumstellung, bei der Gewichtsabnahme, bei Hautproblemen sowie bei Wurmkuren und langer Medikamentengabe unterstützend eingesetzt werden.

Gerade die Verabreichung von eben genannten Wurmkuren und Medikamenten ist zwar an sich für die Gesundheit des Pferdes gut, schlägt aber oft auf die Leber. Genau darum empfiehlt es sich zu diesen Zeiten Mariendistel zu füttern, um den Stoffwechsel anzuregen und die Leber zu unterstützen und in Schwung zu halten.

Bild der Pferdeleber als Grafik

Die Pferdeleber.

Fassen wir also die Anwendungsgebiete des Heilkrauts noch einmal zusammen:

  • Neutralisierung von Lebergiften
  • Schutz der Leberzellen
  • Regeneration der Leberzellen
  • Förderung der Verdauung
  • Antimykotische Wirkung
  • Regenerationsbeschleunigung nach bakteriellen und viralen Erkrankungen
  • Unterstützung der Leber bei Wurmkuren und Medikamentengabe
  • Förderung von gesunder Haut und Fell
  • Unterstützung des Hufwachstums
  • Optimierung des Fettmetabolismus (v.a. bei übergewichtigen und alten Pferden)
  • Anregung der Gallenflüssigkeitsproduktion

Mariendistel Anwendung

Normalerweise wird die Mariendistel beim Pferd als eine Art Kur angesetzt. Diese beginnen Sie entweder sobald sich Symptome einer Lebererkrankung zeigen oder wenn Sie mit einer Belastung rechnen – also z.B. einige Tage vor der Verabreichung der Wurmkur. Schätzen Sie selbst ein oder konsultieren Sie den Tierarzt, um zu wissen, wann Sie mit der Gabe aufhören können. Meist reichen 3 bis 6 Wochen aus, aber gerade bei älteren Tieren ist auch eine Langzeitfütterung denkbar.

Egal, ob Sie Mariendistel-Kapseln, -Tee, -Tabletten oder ähnliches füttern, die enthaltene Menge Silymarin sollte sich ähneln. Deswegen spricht man ganz generell davon, dass 30 bis 50 g pro Tag für ein ausgewachsenes Pferd reichen. Ponys und Fohlen hingegen profitieren oft schon von der Hälfte dieser Menge.

Übrigens: Optimiert werden kann die Wirkung der Mariendistel beim Pferd oft durch die Beigabe anderer Bitterkräuter wie Löwenzahn oder Artischocke. Denn auch diese wirken sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt aus. So sind Koliken, Krämpfe und Co. schnell überstanden.

Quellen
https://www.masterhorse.de/expertentipps/pferd/kraeuter-fuer-pferde/mariendistel-fuer-das-pferd
https://www.natural-horse-care.com/pferdekrankheiten/mariendistel-pferd/
https://www.dr-susanne-weyrauch.de/gesundheit/problemorientierte-fuetterung/vitale-leber-der-schluessel-zur-gesundheit

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