Der Einsatz von Huffett ist in der Reitgemeinde schon immer umstritten. Während die einen auf das Einschmieren der Hufe schwören, finden andere es eher unnötig. Doch was ist nun wahr? Ist sein Einsatz sinnvoll oder nicht? Wir geben Antworten – seien Sie also gespannt!

Huffett – ja oder nein?

Was ist nun also mit dem Huffett – sollte man die Hufe seines Pferdes damit einstreichen oder nicht? Leider lässt sich darauf keine generelle Antwort geben, denn wie wir Menschen auch ist jedes Pferd anders und somit auch seine Hufe. Manche Hufe neigen zum Austrocknen, während andere nie auch nur ansatzweise spröde werden.

Auch die Haltung macht einen Unterschied. Pferde, die hauptsächlich in der Box gehalten werden, stehen häufiger mal im Urin, wodurch das Horn angegriffen wird. Hier kann Huffett eine schützende und pflegende Lösung darstellen. Pferde, die jedoch meist draußen stehen, nehmen viel Feuchtigkeit aus Morgentau und ähnlichem auf und haben meist keinen zusätzlich Bedarf für Öl.

Prüfen Sie also ganz individuell, wie der Zustand des Pferdehufes ist und ob das Fett vielleicht eine sinnvolle Ergänzung zur Hufpflege darstellen kann. Wenn Sie sich unsicher sind, kann Ihnen bei diesen Fragen auch immer Ihr Tierarzt oder Hufschmied weiterhelfen.

Huffett oder nicht? Verschiedene Typen der Pferdehufe

Verschiedene Pferdehufe -Huffett oder nicht?

Der richtige Hufschutz – oder: Wann Huffett wirklich sinnvoll ist

Generell denken viele Pferdebesitzer, dass Huffett für trockene Hufe der Bodylotion für unsere Haut gleichzusetzen ist. Dem ist aber keinesfalls so. Das Produkt versiegelt nämlich sogar den Huf und verhindert so das Eindringen von Wasser. Dieses ist jedoch ein wichtiger Feuchtigkeitslieferant für die Hornschicht der Pferde.

Das bedeutet, dass Huffett vor allem für Tiere verwendet werden sollte, die zu feuchte Hufe haben. Damit wird verhindert, dass z.B. Bakterien aus einem schlammigen Untergrund in den Huf eindringen können. Auch von Herbst bis Frühling, wenn der Boden besonders feucht ist, kann es eingesetzt werden, um diese zusätzliche Nässe vom Huf fernzuhalten.

Leidet Ihr Pferd hingegen an einem zu trockenen Huf, kann Huffett dazu benutzt werden, um Feuchtigkeit einzuschließen. Hierbei werden die Hufe zuerst in Wasser gestellt und dann mit dem Fett versiegelt. Achten Sie aber in jedem Fall darauf, diese Prozedur nur ein bis zwei Mal in der Woche anzuwenden.

Der Huf wird mit Huffett eingepinselt

Pferdehuf wird mit Huffett eingepinselt

Huffett selber machen – so leicht geht es

Ein Huffett bzw. luftdurchlässiges Huföl lässt sich eigentlich relativ leicht selbst machen. So sparen Sie sich Kosten und gönnen Ihrem Pferd dennoch die Extraportion an Pflege. Dazu geben Sie einfach ein paar frische oder getrocknete Lorbeerblätter zusammen mit ca. einem Liter Olivenöl zusammen. Verschließen Sie dann das Behältnis und lassen Sie es für 40 Tage stehen. Nach dieser Zeit können Sie das Öl abgießen und als Hufpflegeöl verwenden – ganz natürlich und einfach.

Wenn Sie nach einer schnellen Lösung suchen, können Sie auch zu einem einfachen Pflanzenöl greifen. Besonders eignet sich hier Olivenöl, aber auch Kokos- und Arganöl sind gute Varianten.

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Wie benutzt man den Schutz?

Das Wichtigste vorweg: Benutzen Sie Huffett wirklich nur, wenn auch Bedarf dazu besteht! Ist dem so, müssen die Hufe vor dem Auftragen erst gründlich gereinigt werden. Im Idealfall schrubben Sie sie mit einer Wurzelbürste und einer Menge Wasser. Danach werden die Hufe erneut befeuchtet und schließlich der Fettfilm aufgetragen. So kann die Feuchtigkeit nun ungehindert in den Huf einziehen.

Pferdehufe werden vor dem Fetten gewaschen

Vor dem Auftragen des Huffettes müssen die Hufe gereinigt werden.

Hufbalsam – eine sinnvolle Alternative?

Zusätzlich zum Huffett kann ein Hufbalsam bzw. eine Huflotion eine gute Ergänzung zur Pferdepflege sein. Diese Creme wird ähnlich wie das Fett auf den Huf aufgepinselt und zieht dann ins Horn ein. Sie schützt gerade auf feucht-schlammigen Untergründen gezielt vor Pilz- und Bakterienbefall.

Fazit: Sollte man das Fett benutzen oder nicht?

Je nachdem haben tatsächlich beide Seiten der Reitergemeinde recht. Huffett kann sinnvoll sein, kann aber auch kontraproduktiv wirken. Wichtig ist demnach die Umgebung des Pferdes sowie den Zustand seiner Hufe zu prüfen. Entscheiden Sie anhand dieser Faktoren individuell und gern auch immer wieder situativ, ob Sie zum zusätzlichen Schutz greifen wollen oder nicht.

Quellen
www.reiter1x1.de/120-Hufpflege.htm