Unsere Pferde sind schon lange nicht mehr nur Nutztiere, sondern Freunde und treue Begleiter. Kein Wunder also, dass wir ihnen das Leben so schön wie möglich gestalten wollen. Dazu gehört auch der richtige Bodenbelag im Stall. Was Beton, Holzboden und Gummimatten in der Pferdebox auszeichnen und was ideal ist, erfahren Sie jetzt!

Einen Pferdestall bauen – doch welcher Boden?

Werden Pferdeställe gebaut oder renoviert, ist ein entscheidender Faktor dabei immer der Bodenbelag. Hier unterscheidet man die verschiedensten Varianten, doch die gängigsten sind ohne Frage der Betonboden, das Verlegen von Stall- bzw. Gummimatten, der Holzboden und der Flüssiggummi.

Jeder dieser Beläge hat verschiedene Vor- und Nachteile. Wir wollen uns hier vor allem dem Komfort für Tier und Mensch, den gesundheitlichen Vor- oder Nachteilen, den Pflegeeigenschaften und dem Preis widmen.

Beton – die einfache Lösung

Am häufigsten finden wir in Reitställen den Betonboden. Er wird in den meisten Fällen einfach eingegossen und dann mit einem Besen oder Ähnlichem etwas aufgeraut. Das ist wichtig, denn sonst ist er extrem rutschig für Pferdehufe. Zudem wird er bestenfalls auch mit einem sanften Gefälle gegossen – so kann überflüssiges Wasser leicht ablaufen.

Betonpflastersteine werden im Übrigen ebenfalls des Öfteren verwendet. Bei beiden Varianten dieses Bodenbelags für den Pferdestall gibt es allerdings noch einiges zu beachten.

Bodenbelag im Pferdestall aus Beton

Der Bodenbelag im Pferdestall. Hier ist es Beton.

Beton vs. Pferdehuf

Der Beton ist ein relativ hartes, strapazierfähiges Material. Das bedeutet allerdings auch, dass er sich schädlich auf die Pferdehufe auswirken kann. Tritt ein Pferd nämlich zu häufig auf, entstehen Druckstellen und Abschürfungen. Gerade Barhufpferde leiden so oft an einem hohen Abrieb.

Damit diese Abnutzung der Hufe vermieden wird, empfehlen wir zum einen die Pferde zu beschlagen. Die Hufeisen beugen dem Abrieb vor. Zum anderen kann es auch helfen, die Box mit einer dicken Schicht Heu auszulegen. So wird ein weicher, dämpfender Untergrund geschaffen. Eine ähnliche Wirkung erzielt man mit Stallmatten aus Gummi (auf die kommen wir aber später noch einmal zu sprechen).

Für den allgemeinen Komfort Ihrer Tiere empfiehlt sich übrigens ohnehin eine entsprechende Einstreu in den Boxen. Der Beton ist nämlich eher ein kalter und feuchter Untergrund, der nicht gerade für Wohlbefinden bei Pferden sorgt. Gummimatten, Heu oder eine andere Einstreu sind also ein Muss!

Pflegeleicht und preiswert

Der Betonboden ist im Vergleich zu den folgenden Böden aber auf jeden Fall die günstigste Variante. Auch ist er pflegeleicht – ein einfaches Durchkehren und vielleicht gelegentliches Wischen reichen aus, um ihn sauber zu halten. Die einzigen Probleme stellen die Rillen dar, jedoch sind diese nötig, um die Rutschfestigkeit zu garantieren. Um hier Futterreste und Schmutz zu entfernen, kann schon einmal ein wenig Schrubben notwendig sein.

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Holzboden im Pferdestall – die traditionelle Variante

Schon früh erkannte man die Vorteile des Holzes – seine Wärme und Weichheit –, doch der Preis schreckt heutzutage viele Bauern und Pferdewirte ab. Warum sich ein Holzboden trotzdem lohnt, erklären wir im Weiteren.

Der Holzboden im Pferdestall

Bodenbelag im Pferdestall aus Holz

Eine Wohlfühloase für Pferde

Holz ist für die Pferde ein wahrer Wohlfühlboden. Das Naturmaterial speichert die Wärme und dämmt gegen Kälte. Zudem ist es relativ weich und so für den Pferdehuf unbedenklich. Natürlich gehört in die Boxen trotzdem etwas Einstreu – allein um den Boden zu schonen –, aber längst nicht so viel wie beispielsweise auf Beton.

Ein weiterer Vorteil des Holzes ist seine gesundheitliche Unbedenklichkeit. Da es sich hierbei um ein Naturmaterial handelt, besteht keine Gefahr für Pferd und Reiter. Einzig müssen Sie darauf achten, womit das Holz gebeizt wurde. Hier sind natürliche Anstriche und Stoffe eindeutig zu bevorzugen. Informieren Sie sich am besten vorab, ob die eingesetzten Lacke den Pferden schaden könnten.

Lohnt sich die Arbeit wirklich?

Leider sind Holzböden nicht ganz pflegeleicht. Da Holz bei zu viel Feuchtigkeit (Wasser und Urin) anfängt zu schimmeln, muss es möglichst trocken gehalten werden. Dabei hilft zum einen die passende Einstreu in den Boxen und zum anderen ein regelmäßiges, ausgiebiges Putzen (inkl. Wischen) des Bodens.

Die heute häufig verwendeten Bretterböden, Holzfliesen und Holzblöcke verfügen zudem gezwungenermaßen über Schnittstellen. Sind diese nicht (mehr) perfekt versiegelt, sammeln sich hier Futterreste und Schmutz – das lockt kleine Nagetiere an.

Ein Holzboden für den Stall ist außerdem ein kostspieliges Unterfangen. So schön und gut der Naturboden auch ist, scheitert es darum doch oft an den finanziellen Mitteln. Bedenkt man dazu, dass er oft nach 5 bis 10 Jahren ausgetauscht werden muss, ist die Entscheidung durchaus schwierig.

Gummimatten in der Pferdebox – eine moderne Lösung?

Schon lange benutzt man in der Industrie und auch im Haushalt Gummiböden. Sie sind zum einen pflegeleicht und zum anderen robust – warum sollten sie also nicht auch in Stallungen eingesetzt werden?

Boxenbelag Eva Matten von Ridcon

Eva Matten der Firma Ridcon – super für die Pferdebox.

Stallmatten – komfortabel für Mensch und Tier

Wie schon zuvor beschrieben, werden die Boxenmatten aus Gummi oft über einen einfachen Betonboden gelegt. Sie haben den Vorteil, dass sie wärmedämmend, rutschfest und vor allem weich sind. So können die Pferde sicher und komfortabel stehen und laufen.

Zudem sind die Gummimatten in der Pferdebox auch gesundheitlich unbedenklich. Es gibt spezielle Stallmatten, die genau für diesen Bereich ausgelegt sind. Diese setzen keine gefährlichen, chemischen Stoffe frei – auch nicht bei Abnutzung.

Auch dem Menschen machen es die Gummimatten leicht – vor allem was die Pflege betrifft. Sie weisen Flüssigkeiten einfach ab, anstatt sie wie Holz aufzusaugen. Das bedeutet, dass ein kurzes Durchkehren und ein unkompliziertes Wischen reicht, um den Boden von jeglichen Dreck und Geruch zu befreien. Achten müssen Sie nur wie beim Holz auf mögliche Fugen, falls diese existieren.

Lang lebe Gummi

Einen weiteren Vorteil bieten die Stallmatten noch: Sie sind extrem ausdauernd und langlebig. Gegenüber dem Naturmaterial Holz sehen sie auch nach 10 Jahren noch fast wie neu aus. Natürlich ersetzt jedoch auch der weiche Gummi keinesfalls die Einstreu – diese muss schon allein aus hygienischen Gründen vorhanden sein, da sie Kot und Urin aufsaugt.

Übrigens: Die Gummimatten sind auch für draußen geeignet. Hier eignen sie sich besonders für einen Unterstand, denn sie sind beständig bei Wind und Wetter. Auch ein noch so harter Winter kann den Paddockmatten nichts anhaben.

Quadratmatten als Paddockbelag von Ridcon

Paddock für Pferde mit Quadratmatten als Bodenbelag von der Firma Ridcon

Auch für das Einzelpferd eine Variante

Sind Sie „nur“ Pferdebesitzer und wollen die Box Ihres Lieblings so gut wie möglich gestalten? Dann bieten sich ebenfalls Boxenmatten an, denn diese können Sie ganz einfach nachrüsten. Diese werden in den Standardgrößen bereits fertig angeboten und müssen schlicht und einfach nur noch auf den vorhandenen Bodenbelag aufgelegt werden.

Der flüssige Gummiboden – das Non-Plus-Ultra?

Die neueste Variante des Stallbodens ist der Flüssigummi. Er ist sozusagen das Upgrade der Boxenmatte. Ebenso wie sie ist er extrem rutschfest, isoliert Wärme und ist weich sowie enorm widerständig. Der Vorteil gegenüber den Matten ist, dass er wie Beton eingegossen wird – so bleiben Fugen, in denen sich Dreck sammeln könnte, aus.

Wie auch beim Betonboden wird hier im Idealfall auf die ganze Fläche gesehen eine kleine Schräge eingegossen, wodurch das Wasser gut abfließen kann. Bevor das jedoch passieren kann, muss der Untergrund völlig frei von Fett, Öl und Staub sein, denn nur so werden Schäden verhindert.

Entstehen doch Dellen oder kleine Löcher, können diese einfach nachgebessert und aufgefüllt werden. Auch die Reinigung ist denkbar einfach: Besen, Wischmopp, Wasserschlauch oder Hochdruckreiniger sind hier die einfachsten Methoden. Nur säurehaltige Reinigungsmittel sollten Sie vom Gummi fernhalten.

Flüssiggummi als Bodenbelag im Reitstall von Ridcon

Bodenbelag in der Pferdebox aus Flüssiggummi von der Firma Ridcon

Fazit: Welcher Bodenbelag darf es sein?

Wie Sie wohl beim Lesen festgestellt haben werden, gibt es nicht die eine Non-Plus-Ultra Lösung. Stattdessen ist die Wahl des Bodenbelags im Stall von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Eine kostengünstige Variante ist immer der Beton, dieser muss jedoch in der Box selbst durch eine dicke Einstreu bedeckt werden. Gummimatten bzw. der Flüssiggummi bieten viele Vorteile, sind jedoch etwas teurer.

Wer über ein höheres Budget verfügt, der sollte unbedingt über einen Holzboden nachdenken. Das natürliche Material bringt für Pferd und Reiter viele Vorteile mit sich und verschönert die Gesamtatmosphäre im Stall einfach enorm.

Quellen

www.ridcon.de/de/
www.ridcon.de/de/flussiggummi/