Gemütlich schlendernd durchs Leben: So viel Auslauf fürs Pferd braucht es
In der freien Wildbahn verbringen Pferde einen Großteil ihrer Zeit damit, auf den unendlich weiten Wiesen zu grasen und sich langsam von einem Grasbüschel zum nächsten zu bewegen. Dabei legen sie mehrere Kilometer am Tag zurück. Werden sie allerdings vom Menschen gehalten, sieht die Sache anders aus. Gerade in der Boxenhaltung fehlt Pferden die Bewegung, die sie so dringend brauchen. Wir zeigen Ihnen, worauf sie beim Auslauf fürs Pferd achten müssen, damit Ihr Liebling glücklich und zufrieden ist.
Inhaltsverzeichnis
Einen Fuß vor den anderen setzen
Das ist das wichtigste Motto für Pferde. Denn unsere vierbeinigen Freunde brauchen den täglichen Auslauf und die damit verbundenen sozialen Kontakte in der Herde. Weide und / oder Paddock sind für sie unverzichtbar – egal zu welcher Jahreszeit!
Vor allem das langsame Schrittlaufen beim Grasen ist in der Natur Hauptbestandteil des Alltags der Pferde und darauf wollen sie auch in Menschenhand nicht verzichten. Da bei Ausritten oft die schnelleren Gangarten Trab und Galopp gefördert werden, ist es wichtig, dass sich die Pferde auf Weide oder Paddock in ihrem ganz eigenen Tempo bewegen können.
Vorschriften des Deutschen Tierschutzbundes
Der DTB gibt einige Grundlagen bezüglich des nötigen Auslaufes für Pferde. Dabei wird zwischen der Bewegung in Form von Nutzung, also beispielsweise dem Reiten, und dem freien Auslauf unterschieden. Letzterer sollte dabei mindestens zwei Stunden am Tag gewährleistet sein.
Um den korrekten Umgang zu überprüfen, sollte laut DTB ein Auslaufjournal geführt werden, in dem je Pferd genau dokumentiert wird, zu welcher Zeit es an welchem Tag auf der Weide oder dem Paddock war. Weiterhin wird vom DTB gefordert, dass Jungpferde immer mindestens zu zweit auf der Weider oder dem Paddock zu sein haben. Ein Verstoß gegen diese Tierschutzgesetze ist theoretisch sogar strafbar.
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Quellen der Bewegung
Pferde können sich in unterschiedlicher Art und Weise entweder selbst bewegen oder von ihren Reitern bewegt werden. Im Folgenden gehen wir auf die unterschiedlichen Varianten ein.
Der Auslauf auf der Weide
Die Weide ist in den meisten Fällen der ideale Weg, dem Pferd den nötigen Auslauf zu bieten. Sie kommt den natürlichen Bedürfnissen der Pferde am nächsten, denn hier können die Tiere frei grasen und mit ihren Artgenossen herumtollen. Durch die gleichmäßige Bewegung beim Weidegang ohne größere Stoßbelastung werden im Übrigen die Gelenke und Knorpel gut durchsaftet und gelockert. Dadurch können Gelenkentzündungen verhindert werden.
So sieht die Weide aus
Laut dem Deutschen Tierschutzbund müssen auf der Weide mindestens 0,25 bis 0,5 Hektar Fläche je ausgewachsenem Pferd eingerechnet werden. Dazu kommt, dass die Wiese aus gemischten Kräutern besteht, an denen sich die Pferde frei bedienen können. Ein paar Bäume und Büsche machen das Erkunden der Weide für unsere Lieblinge noch spannender und spenden im Hochsommer wohltuenden Schatten. Achtung: Nicht alle Bäume und Büsche sind für Pferde geeignet.
Ausreichend Bewegung auf dem Paddock
Wenn die Weide mal geschont werden muss, weil es zu nass ist oder sie im Winter zugefroren ist, kommt der Paddock ins Spiel. Da hier meist nur kleine oder gar keine Wiesenflächen vorhanden sind, ist es wichtig den Pferden Bewegungsanreize zu geben. Ansonsten stehen sie nur schmatzend an einer Stelle – da, wo sich die Futtertröge befinden.
Zum Bewegen reizen beispielsweise sogenannte Erlebnistrails an. Hier können die Pferde verschiedene Sinneseindrücke wahrnehmen, sich satt schnuppern, Strukturen erfühlen und hier und da etwas anknabbern. Außerdem können Futter- und Wassertrog mit einigem Abstand voneinander platziert werden, so dass das Pferd zu einem kleinen Spaziergang gezwungen wird. Bewährt hat sich auch die Verteilung des Rauhfutterangebotes auf mehrere Plätze.
Reiten als Bewegungsquelle
Das Ausreiten an sich deckt noch nicht den Tagesbedarf an Bewegung, den ein Pferd hat, trägt allerdings durchaus dazu bei. Gerade im Winter, wenn das Pferd mehr Zeit in der Box und auf dem Paddock verbringt, ist dieser Ausgleich wichtig. Da dem Pferd jenseits der Weide der Anreiz zum Bewegen – das frisch duftende Gras – oft fehlt, bleibt es auch gern mal an Ort und Stelle stehen.
Was also tun als Reiter? Ganz einfach: den eigenen Schweinehund überwinden und auch in beinahe arktischen Temperaturen einen Ausritt wagen. Dabei muss man nicht durch den Schnee galoppieren – auch wenn das durchaus schön sein kann – sondern kann auch einen gemütlichen Schrittausritt tätigen.
Schritt reiten – eine gemütliche Runde
Da das Schrittgehen ein so großer Teil des Pferdelebens ist, darf man es auf keinen Fall vernachlässigen. Vor jeder Trainingseinheit sollten die Pferde mindestens zehn Minuten im Schritttempo bewegt werden. Das lockert die Gelenke und regt die Gelenkflüssigkeit an. So wird Gelenkentzündungen vorgebeugt. Hatte das Pferd allerdings schon einmal eine solche, schadet es nicht, die Zeit auf 15 bis 20 Minuten auszudehnen.
Übrigens: Besonders vor dem Dressur- und Springreiten sollten Pferde ausreichend aufgewärmt werden. Hier bieten sich zusätzlich zum reinen Schritt reiten auch Lockerungs- und Gymnastikübungen an.
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Ausreichend Auslauf für Fohlen
Fohlen können gern schon in der ersten Lebenszeit ins Freie gelassen werden – gerade sie brauchen den sozialen Kontakt und tollen liebend gern auf der Wiese herum. Allerdings muss hier auf das Wetter geachtet werden – die Jungtiere frieren schneller als ihre Eltern und sollten deswegen nicht im Nasskalten stehen.
Außerdem ist es wichtig, die Fohlen in den ersten Wochen bei Anzeichen von Erschöpfung in den Stall zu holen. Hier können sie sich in aller Ruhe erholen und vor sich hin schlummern.
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Fazit: Wie viel Bewegung braucht mein Pferd nun?
In der freien Wildbahn sammeln Pferde täglich in etwa 15 bis 16 Schrittstunden. Das ist in der Haltung kaum zu erreichen, aber wir können unser Bestes geben. Gewährleistet wird das dadurch, dass wir unserem Liebling die maximale Zeit auf Koppel oder Paddock geben und ihn auf lange Ausritte ausführen. Insgesamt sollte die Zeit in der Box so kurz wie möglich gehalten werden.
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Dieser Artikel war sehr hilfreich.
Das Galoppieren über die Prärie, wie man das so von Filmen kennt ist also für Pferde nur eine Seltenheit.
“Schrittstunden sammeln” – interessant.